Das ist kein Witz oder Vorschlag für die bevorstehende Gemeindefusion.
Es ist vielmehr Geschichte, daß Mehrow kurzzeitig Ortsteil der "Stadt" Hoppegarten war.

Der Kommandant der am 22.4.1945 in Hoppegarten eingerückten sowjetischen Truppen, Oberstleutnant
I.P. Sasanow hat offenbar kurzerhand den Ort zur Stadt und einige der umliegenden Gemeinden zu Ortsteilen erklärt.
Da man extra Briefbögen hat drucken lassen, war das gewiß nicht als kurzfristige Übergangslösung gedacht.

Die sämtlichst im Oktober / November 1945 ausgefertigten Kaufbescheinigungen für das Mehrower Bodenreformland sind mit "Magistrat der Stadt Hoppegarten" gesiegelt und von einem "Bürgermeister der Ortsteile Hönow, Mehrow & Eiche" unterschrieben.


In Hoppegarten, das längst wieder in den Status einer Gemeinde zurück gefallen ist, ist dazu nichts zu erfahren, aber in der Neuenhagener Ortschronik kann man wenigstens nachlesen, welche Gemeinden noch zur "Stadt Hoppegarten" gehörten:

April/Mai 1945
Das administrative Territorium der sowjetischen Administratur, die 'Stadt Hoppegarten', umfaßte im einzelnen folgende Gemeinden und Gemeindeteile: Ahrensfelde, Birkenstein, Dahlwitz, Eiche, Hönow, Hoppegarten, Mehrow, Münchehofe, Neuenhagen und Waldesruh: insgesamt etwa 22000 Einwohner.

Wie lange diese seltsame Konstruktion Bestand hatte, ist noch nicht herausgefunden.
Die Gemeindeverwaltung Neuenhagen spricht von "kurzer Zeit" und der Neuenhagener Ortschronist gar von "wenigen Wochen". Aber es finden sich Dokumente wie die Schuldverschreibungen für das Bodenreformland, die noch ein Jahr später, im April / Mai 1946 mit "Stadt Hoppegarten, Orststeil Mehrow" unterzeichnet sind.


Nachtrag:
Jetzt haben wir in unseren Gemeindeakten ein Schreiben des damaligen Bürgermeisters Scheer gefunden, aus dem hervorgeht, daß Mehrow bis zum 30.6.1946 zur Stadtverwaltung Hoppegarten gehörte und seit 1.7.1946 eine selbständige Gemeinde ist: