Auch über bzw. aus Mehrow gibt es eine Bomben-Story, aber leider im ursprünglichen Sinn des Wortes: nämlich eine Bomben-Story, bei der sich mehrere Kinder Verletzungen zugezogen haben.
Zugetragen hat sich das Ganze 1973, also etwa auf der Hälfte zwischen Kriegende und jetzt. Bei aller Tragik hatte der Vorfall auch Komisches an sich - also eine Tragik-Komödie mit dem damaligen Bürgermeister Becker als Hauptdarsteller:

Protokoll der ___ Sitzung des Rates vom 5.7.1973

5 von 6 Mitgliedern anwesend

Gast: Stellv. Vorsitzende Koll. Hanke und Kollgn. Klose, Rat des Kreises


Tagesordnung:

1. Bericht über Munitionsfund Koll. Becker

...


Zu 1 Gegen 14.30 Uhr kamen die Schüler Beier, Jürgen und Wegner, Ralf in den Rat der Gemeinde und meldeten, daß am Wendtsee eine Bombe gefunden wurde. Koll. B. warnte die Kinder, sie sollten das Ding nicht anfassen, er komme gleich. Als er zum See kam, war das Geschoss bereits ca 60 m weit entfernt ins Spargelfelde getragen. Er warnte die Anwesenden, gar nicht daranzugehen. Koll. B. fuhr wieder zurück ins Dorf und in der Zwischenzeit haben Kinder die Munition gefunden, auseinandergebaut und eine Explosion verursacht. Es wurden 4 Personen verletzt.

Koll. B. bemerkte, daß er die gesetzl. Aufsichtspflicht verletzt habe. Hierzu sagte Koll. Hanke, daß von seiten des Bürgermeisters leichtfertig gehandelt wurde und unterbreitete, daß Koll. B. ein Disiziplinarverfahren erhalte. Der Rat sollte sich um das Ergehen der Verletzten kümmern. Die Schüler, die die Meldung überbrachten, sollten öffentlich belobigt werden.
Gefunden im Kreisarchiv Barnim in der Akte EA 764 (Sitzungsprotokolle Mehrow 1967-89)