Entlang des Krummenseer Wegs und der Trappenfelder Straße stehen insgesamt 7 Bauernhäuser, die wegen ihrer Fachwerkkonstruktion unter Denkmalschutz gestellt wurden.

Am markantesten sind die vorderen drei am Krummenseer Weg, die wegen ihres vorgezogenen Obergeschosses "Laubenhäuser" bzw. wegen ihrer Raumnutzung "Wohnstallscheunenhäuser" genannt werden.

Die Häuser wurden sämtlichst in den Jahren 1937/38 gebaut, als Mehrow "vom Gutsdorf wieder zum Bauerndorf" wurde, wie es damalige Literatur gepriesen hat.

Die Häuser wurden für SS-Leute gebaut und dienten angeblich als Musterbauten für die Besiedlung der "deutschen Ostgebiete" (bzw. was man sich damals noch an Landzuwachs versprochen hat).
Während die einen sich anschickten, neues Land zu erobern, haben die anderen also schon mal "Probe gewohnt" ..

Ungeachtet des vermeintlichen Verwendungszwecks muß man aber anerkennen, daß die Fachwerkbauten nicht nur schön anzusehen sind, sondern zumindest im Falle der sogenannten "Wohnstallscheunenhäuser" auch unheimlich zweckmäßig konstruiert waren.


Der vordere Teil des Hauses beherbergte die komplette Wohnung mit Stube und Küche, sowie Ställe für verschiedenstes Vieh und die dafür benötigte Futterküche. Darüber befand sich der Speicher und in dessen vorderen Teil die sogenannte "Laube" mit zusätzlichem Wohnraum, die auf Holzpfosten stehend über das Erdgeschoß herausragte. Im hinteren Teil des Hauses reichte die Scheune über beide Geschosse. Ein Teil des Hauses war dazu noch unterkellert. Es handelte sich somit um regelrechte "All-In-One-Häuser".
Einige der Häuser sind inzwischen liebevoll restauriert worden. Im vordersten Haus (Krummenseer Weg 6), neben der alten Schmiede, müht sich gerade ein junges Paar aus Berlin, Frank Zwillich und Sandra Blank, um aus dem ziemlich angeschlagenen Haus eine neue Bleibe zu machen und dabei möglichst viel der alten Substanz zu erhalten.

Die Zimmerleute, die hier über den Jahreswechsel am Werk waren, haben es als ihre Ehre angesehen, jeden neuen Balken in gleichen Abmessungen genau an die Stelle des alten zu setzen. Sie haben sogar die total ausgetauschte Tragkonstruktion der Laube wieder so behauen, wie sie einmal war.

Nun gibt es im Haus noch riesig viel zu tun, zumal die alte Deckenkonstruktion in einem viel schlechteren Zustand ist, als zunächst erwartet.

Wenn alles fertig ist, wird aber ein Schmuckstück das Obergeschoß zieren und Genugtuung für die viele Mühe sein:
Der "zusammenwachsende" Schornstein. Im Erdgeschoß liegt der Flur in der Mitte des Hauses und links und rechts davon, in der ehemaligen Stube und in der Küche, befindet sich je eine Feuerstelle mit einem Abzug nach oben. Im Obergeschoß vereinigen sich dann diese Abzüge völlig frei stehend wie ein auf den Kopf gestelltes "Y" und treten in einem gemeinsamen Schornstein aus dem Dach. Sowas kann keiner der Besitzer der neuen Eigenheime ringsum vorweisen ...