Am 3. und 4. Mai 2024 lud der Mehrower Varieté-Verein wieder zu einer neuen Show ins Festzelt neben der Feuerwehr ein - zu seinem zweiten Programm nach einer durch Corona und personelle Veränderungen bedingten längeren Pause.
Wie schon im Vorjahr war einiges anders als „früher“. Gleich geblieben ist das Interesse der Besucher an den Varieté-Veranstaltungen in unserem Dorf.
Wie immer war der Andrang groß und viele sind trotz der reservierten Plätze zeitig gekommen, um noch vor dem Beginn ordentlich den Magen zu füllen.
Der Grund dafür, dass rings um das Festzelt so viele Bauerbeiter zu sehen waren, lag darin, dass hier unlängst bei Erdarbeiten Willi Schwabes Rumpelkammer freigelegt wurde.
Der Fund allein ist schon sensationell, aber noch viel bedeutender sind die in Willi Schwabes Rumpelkammer gefundenen Kartons bzw. deren sehr lebendiger Inhalt.
Diesem Innenleben der Wellpappe verdankt die Show den Titel: „Es rappelt im Karton.“
Wie gewohnt gab es recht professionelle Showeinlagen wie zum Beispiel Musik eines mit Haushaltsgegenständen bestückten Orchesters. Einfach großartig. Im letzten Jahr waren es Utensilien aus der Autowerkstatt.
Eine Musikerin kam sogar auf Krücken, allerdings nicht, um damit auf dem Mülleimer zu trommeln.
Veränderungen gab es wieder beim Moderatorenteam:
Neben Katja stand erstmals Marko am Mikrofon und hat dort seine Rolle gekonnt ausgefüllt. Christian war leider nur als Paartherapeut „Pavel“ zu sehen, der gewohnt geistreich über „Hingabe“ referierte. Da der Präsident mit dem gelben Haar nicht mehr im Amt ist, musste dessen Aufritt leider ausfallen.
Statt dessen Ken und Barbie, zwei ebenso geistreiche Vertreter Amerikas zum Einsatz.
Die Überleitung von Barbie zu „Rote Lippen soll man küssen“ war nicht schwer. Ob diese Aufforderung bei Marko in Erfüllung ging, war nicht auszumachen. Auf jeden Fall hat die Band mit dem durchs Zelt hüpfenden Gitarristen wieder für viel Stimmung gesorgt.
Die fleißigen Jungs und Mädels hinterm Tresen hatten wie immer neben Bratwurst, Pommes und Getränken viel gute Laune zu bieten, so dass einem auch beim Schlange Stehen in den Pausen nicht langweilig wurde.
Mit dem Auftritt von Will Schwabe wurde nach der Pause die eingangs erwähnte Rumpelkammer, in der sich die Kartons mit den Themen liefernden Utensilien fanden, personalisiert.
Der alte Herr ist aber nur noch den Greisen bekannt. Die Jüngeren wussten eher was mit Ricky anzufangen, auf deren Popsofa versehentlich Maria statt Madonna Platz nahm.
Die echte Madonna kam dann aber doch noch auf die Bühne, zunächst noch mit zwei reizenden Kolleginnen unter der Trockenhaube, aber dann auch mit ihrer grandiosen Band, in der auch sexy Mehrower im Netzhemd mitspielten.
Erwählte aus dem Publikum kamen bei den gut gemeinten Torschieß- und Gitarrenspiel-Wettbewerben zum Einsatz.
Die Saragossaband mit „Big Bamboo“ und „Agadou“ und die zwischenzeitlich im Publikum verteilten Schnäpse haben die Stimmung im Zelt aber wieder nach oben getrieben.
Dann hat Jeany wie im Vorjahr mit ihrer grandiosen Stimme das Publikum in ihren Bann gezogen. Es ist unglaublich, welche Talente in unserem kleinen Dorf schlummern!
Beate hat dann mit ihren grandios getarnten Krückstöcken den „Lord of Dance“ dirigiert, nachdem Vivien und Franzi tolle Akrobatik am Ring gezeigt haben und der Dudelsackspieler mit Jeany unter Moritz' Aufsicht über die Bühne gezogen ist.
Zum Abschluss der gelungenen Show zogen denn alle durch das Festzelt, die auf und hinter der Bühne aktiv waren oder sich um das leibliche Wohl und die Sicherheit der Besucher gekümmert haben - begleitet von wohl verdientem Beifall.
Für die Zufriedenheit über das Gebotene und Erlebte gab es danach bei Akteuren und Besuchern die verschiedensten Ausdrucksformen:
Aus der Sicht eines Varieté-Besuchers (und wirklich nur aus dieser Sicht!) ist es schade, dass sich einige Mitbürger, die früher ganze Nachrichtenblöcke gefüllt haben, ins Privatleben zurückgezogen haben. Das hat u.a. Klaus Kleber und Gundula Gause arbeitslos gemacht.
Aber durch den nunmehr fast gänzlichen Entzug der Ortsbezogenheit ist die Veranstaltung exportfähig geworden! Einige Vereine wie der Dabendorfer Karneval Club haben schon ihre Agenten losgeschickt ... Die haben sich auch nicht wie das Lametta wegfegen lassen.