Wenn morgens ein Polizeiauto durch das Wohngebiet am Blumberger Weg fährt, ahnt man nichts Gutes - aber am Silvestermorgen hat das einen angenehmen Grund:
Seit 16 Jahren vergeht hier kein Silvestermorgen, ohne den inzwischen schon legendären Mehrower Silvesterlauf. Und freundlicherweise ist immer die Polizei dabei, um zusammen mit unserer Freiwilligen Feuerwehr und weiteren Helfern die Strecke abzusperren und den Lauf abzusichern.
Das Wetter war am Silvestermorgen nicht wirklich schön, aber zum Laufen ganz gut brauchbar. Und es hatten sich wieder sehr viele Teilnehmer und Zuschauer eingefunden, um mitzulaufen oder anzufeuern.
Die Zuschauer hat niemand gezählt, aber die Zahl der Läufer ist bekannt: 18 Kinder, 21 Frauen, 47 Männer, 18 Walker, insgesamt also 104. Das sind zwar ein paar weniger als im Vorjahr (2017: 116), aber mehr als im Jahr davor (2016: 97).
Leider waren wie in den Vorjahren nicht sehr viele Mehrower unter den Teilnehmern.
Kurz nach 9 Uhr war schon ordentlich Betrieb in und an der Mehrower Feuerwache. In der einen Ecke des Saales wurden schon Siegerposen geübt, in der anderen Ecke waren fleißige Frauen noch dabei, die Teilnehmerlisten zu erstellen.
Und vor der Tür stand schon eine Feuerwehr bereit, um die Streckenposten an ihren Einsatzort zu bringen.
Unter den Streckenposten war auch fast der gesamte Feuerwehr-Nachwuchs. Wir haben insgesamt sechs Feuerwehr-begeisterte Jungs im Alter von 2...3 Jahren im Dorf. Da kann es schon vorkommen, dass ein Streckenposten laufen oder mit dem eigenen Auto fahren muss, weil in der Feuerwehr kein Platz mehr ist.
Die Laufstrecke führte wieder auf der Trappenfelder Straße bis zur Autobahn und dann nach links auf dem Walzenweg, der ansonsten wegen permanenter Vermüllung gesperrt ist, in Richtung Krummensee und zurück: insgesamt für die Läufer (Männer und Frauen) 9,1 km und für die Walter 7,3 km.
Die Kinder, deren Lauf bereits um 9.30 Uhr startete, konnten schon nach einem Kilometer umdrehen, deren Laufstrecke betrug insgesamt nur 2 km. Da war abzusehen, dass alle zurück sind, bevor der Lauf der Erwachsenen startet.
Aufgeregt standen die 18 Jungs und Mädels im Alter von maximal 12 Jahren an der Startlinie und preschten gleich los, als der Ortsvorsteher die Startklappe scheppern ließ.
Viel Zeit war nicht, bis zur Rückkehr der Kinder - in zehn Minuten sollten wohl die Meisten die 2 km geschafft haben. Da empfahl es sich für die Zuschauer, an der Start-/Ziel-Linie zu warten, um beim Anfeuern der Kinder auf den letzten Metern nicht etwa zu spät zu kommen.
Unter den Wartenden waren auch drei Herren mit enger Verbindung zum Mehrower Silvesterlauf:
Bürgermeister Wilfried Gehrke (re.) ist bis vor kurzem noch selbst mitgelaufen, Mike Berendt (Mitte), Vorsitzender der Gemeindevertretung, wird gleich starten und Ortsvorsteher Bernhard Wollermann (links) überlegt noch, wann er mitläuft.
Nach wenig mehr als 8 Minuten kam der Erste des Kinder­laufs ins Ziel: Florian Ultsch, der auch 2017 gewonnen hat.
Und auch bei den beiden folgenden Plätzen gab es keine Änderung gegenüber dem Vorjahr: Zweiter wurde Tilmann Winter und Dritte war erneut Lucia Gallas.
Nur dass 2017 alle drei etwas schneller waren ...
Da potentielle Wadenbeißer am Streckenrand von ihren Besitzern sicher verwahrt wurden, konnten sich die Kinder ganz auf das Laufen konzentrieren und brauchten keinen Zick-Zack um kläffende Hunde vollführen.
Autofahrer, die zu gerne den Kindern gezeigt hätten, dass sie noch schneller sind, wurden mehrheitlich vom Polizeiauto abgeschreckt. Ganz ohne Ermahnungen ging es aber leider nicht.
Da die Kinder so schnell waren und die Frauen vom Veranstalter-Team alles gut vorbereitet hatten, konnte die Siegerehrung der Kinder ohne Hektik noch vor dem Lauf der Erwachsenen erfolgen.
Schöne Preise warteten!
Und hier sind die Sieger des 4. Mehrower Kinderlaufs
(bis 12 Jahre) über 2 km von links nach rechts:
  • Platz 2: Tilmann Winter 8:45 min.
  • Platz 1: Florian Ultsch 8:09 min.
  • Platz 3: Lucia Gallas 8:54 min.
    Für die jüngsten Teilnehmer des 4. Mehrower Kinderlaufs, Gero Matthes und Juna Winter, gab es neben den Urkunden einen kleinen Ehrenpreis (Bilder unten):
  • Und natürlich haben auch alle anderen Teilnehmer am Kinderlauf eine Urkunde und einen Preis bekommen.
    Es wäre schön, wenn im nächsten Jahr wieder so viele (oder sogar ein paar mehr) lauffreudige Kinder kämen.
    Die Absperrung des Krummenseer Wegs hatte Andreas von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen. Wann immer es gefahrlos möglich war, hat er Anwohner mit ihren Autos durchgelassen oder nur kurz warten lassen. Das Müllauto, das die Gelben Säcke abholen wollte, kam aber genau in dem Moment, als der Lauf der Erwachsenen starten sollte. Die Müllmänner haben sich aber freundlicherweise dazu überreden lassen, ihre Tour etwas abzuändern, so dass der Start problemlos erfolgen konnte und trotzdem die Gelben Säcke eingesammelt wurden. Ein Dankeschön an die verständnisvollen Müllmänner!
    Ziemlich genau um 10 Uhr sind die erwachsenen Läufer (Männer und Frauen) und die Walker gemeinsam in ihre 9,1 bzw. 7,3 Kilometer langen Laufstrecken gestartet.
    Schon beim Start hat da niemand etwas verschenkt. Vielmehr ging es gleich flink zur Sache - bei einem Lauf mit so viel Tradition möchte man es schon in die Bestenliste schaffen.
    Beim letzten Mal hat der schnellste Läufer weniger als eine halbe Stunde gebraucht. Viel Zeit für Unternehmungen bleibt also nicht, bis die Ersten wieder zurück sind. Da sichert man sich am besten einen Platz mit guter Sicht auf das Ziel.
    Den Damen im Saal wäre es bestimmt lieb, wenn die Läufer etwas trödeln würden, denn es gibt wie immer viel zu tun.
    Loriot's berühmtes „Ja wo laufen sie denn?“ kam einem immer wieder in den Sinn, wenn man jemand mit Opern­glas an der Strecke oder am Zieleinlauf gesehen hat.
    Bezüglich Drohnen gibt es keine vergleichbaren Sprüche.
    Nach 30 Minuten und 14 Sekunden kam dann der Erste ins Ziel - wie im Vorjahr war es Mustapha El Ouartassy. Der sah recht glücklich aus, obwohl er den 2017 von ihm selbst aufgestellten Streckenrekord von 28:14 nicht knacken konnte.
    Bis die Ersten seiner Verfolger (Ludwig Strümpel und Robert Langkowski) eintrafen, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit.
    Mitunter haben verwegene Radfahrer versucht, sich unter die Läufer zu mischen, aber unseren Streckenposten ist das nicht entgangen und ganz schnell waren die Radfahrer alle disqualifiziert.
    Radrennen wird es vermutlich erst wieder im August geben und dann auch nur für Kinder - allerdings aus ganz Europa.
    Mit 43:06 Minuten kam die 15jährige Swea Bellmann als erste der 21 Frauen unter den Läufern ins Ziel - ein neuer Stern am Mehrower Läuferhimmel.
    Wir freuen uns riesig, wenn Läufer und Walker zu uns kommen, die richtig was drauf haben und anspruchsvolle Maßstäbe setzen - noch viel schöner wäre es aber, wenn wir selbst Leute aufzubieten hätten, die da im vorderen Feld mitmischen können ... Na, das kann ja noch kommen.
    Unser Feuerwehr-Nachwuchs hat immerhin schon Gefallen am Zuschauen gefunden. Kaum aus der Feuerwehr aus­gestiegen, haben die Jungs gleich Stellung am Ziel bezogen.
    Bei den Walkern liegt naturgemäß die Kraft in der Ruhe, wobei es hier auch einige geschafft haben, noch vor den letzten Läufern ins Ziel zu kommen.
    Ein Phänomen ist immer wieder Herr Lucke aus Ahrensfelde (unten in der Mitte), der kaum mal bei einem Silvesterlauf gefehlt hat und mit seinen 83 Jahren immer noch ganz respektable Zeiten hinlegt. Wir hoffen sehr, dass wir ihn noch oft beim Silvesterlauf antreffen werden.
    Die Jungs und Miss Wonder Women von der Freiwilligen Feuerwehr sahen ganz unver­braucht aus, als sie ins Ziel kamen - die sind aber auch nicht weit gelaufen, sondern haben kurz vorm Ziel ihr Fahrzeug abgeparkt und nur die letzten Meter fußläufig zurückgelegt.
    Nun ging im Saal alles seinen gewohnten Gang. Die Start­nummer konnte man gegen einen praktischen Sportbeutel, diverse Pfannkuchen und ein Tombola-Los eintauschen.
    Dank vieler großzügiger Sponsoren war die Tombola bestens bestückt - von nützlichen Kleinigkeiten über diverse Sport- und Kosmetik-Artikel bis hin zu tollen Rucksäcken.
    Und dann kam endlich die Bekanntgabe und Prämierung der Sieger in den einzelnen Disziplinen: Laufen / Frauen, Walken, Laufen / Männer.
    Die Zeiten, die Dr. Marek verkünden konnte, waren auch sehr ordentlich:
    Die Besten der 21 Frauen über 9,1 km:
  • Swea Bellmann: 43:06 min
  • Annette Bettge: 45:22 min
  • Elisia Schulze: 47:33 min
  • Die Besten der 18 Walker über 7,3 km:
  • Dr. Heike Schmid: 51:54 min
  • Dr. Volkmar Schmid: 51:54 min
  • Henrike Rabold: 54:59 min
  • Die Besten der 47 Männer über 9,1 km:
  • Mustapha El Quartassy: 30:14 min
  • Ludwig Strümpel: 36:09 min
  • Robert Langkowski: 36:50 min
  • Platz 1 der Frauen:
    Swea Bellmann
    Platz 2 der Frauen:
    Annette Bettge
    Platz 3 der Frauen:
    Elisia Schulze
    Platz 1 der Walker:
    Dr. Heike Schmid
    Platz 2 der Walker:
    Dr. Volkmar Schmid
    Platz 3 der Walker:
    Henrike Rabold
    Platz 1 der Männer:
    Mustapha El Quartassy
    Platz 2 der Männer:
    Ludwig Strümpel
    Platz 3 der Männer:
    Robert Langkowski

    Wir freuen uns mit den Siegern und hoffen, dass auch alle anderen Teilnehmer ihren Spaß hatten und mit ihren Leistungen zufrieden sind.
    Wir würden uns freuen, wenn sie im nächsten Jahr alle wiederkämen. Von den Silvesterlauf-Urkunden kann man doch nicht genug bekommen!
    Dr. Marek mit den Siegern der
    Männer (von links nach rechts):
  • Mustapha El Quartassy (Platz 1)
  • Ludwig Strümpel (Platz 2)
  • Robert Langkowski (Platz 3)
  • Dr. Marek mit den Siegern der
    Frauen (von links nach rechts):
  • Annette Bettge (Platz 2)
  • Swea Bellmann (Platz 1)
  • Elisia Schulze (Platz 3)
  • Dr. Marek mit den Siegern der
    Walker (von links nach rechts):
  • Henrike Rabold (Platz 3)
  • Dr. Heike Schmid (Platz 1)
  • Dr. Volkmar Schmid (Platz 2)

  • Zum Schluss sei Herrn Dr. Michael Marek und seinem Team, dem Mehrower Varieté als Veranstalter und den vielen fleißigen Helfern ebenso gedankt, wie den Sponsoren, ohne die ein solcher Lauf nicht möglich wäre. Danke auch nochmal an alle Teilnehmer und die Zuschauer aus dem Ort und von weiter weg. Es war eine schöne Veranstaltung.