Im August 2019 war es 10 Jahre her, dass Gabi Bormeister von der Kirchengemeinde zusammen mit Manuela Spiering die Mehrower Kinderrunde ins Leben rief.
Bald fanden sich weitere Mehrower Frauen, die mitmachten und dafür sorgten, dass die Mehrower Kinderrunde auch nicht unterging, als Frau Bormeister krankheitsbedingt ausfiel und später auf eine Stelle in Wohnortnähe wechselte.
Das sollte am 17. August gefeiert werden - am Backofen.
Der Backofen war schon am frühen Morgen in Gang gesetzt und von Hartmut in Gang gehalten und bewacht worden.
Neben Herrn Wolf (oben links), der an diesem Tag noch eine Hauptrolle spielen sollte, hatte sich noch vor dem Beginn der „Jubiläums-Runde“ auch Herr Knop als Vertreter des Bürgermeisters eingefunden. Da an diesem Tag auch in Eiche (Feuerwehr-Jubiläum) und Blumberg (Regionalpark­fest) gefeiert wurde, war Arbeitsteilung angesagt.
Große Freude herrschte darüber, dass auch Frau Bormeister (oben links) aus OHV nach Mehrow gekommen war - und „Mausi“ mitgebracht hat, die über Jahre hinweg einmal im Monat die Kinder zu ihrer Kinderrunde begrüßt hat.
Gern gesehen war auch der „Mühlen-Wolf“, der den Kindern zeigen wollte, wie man das Mehl für die Pizza herstellt.
Die Kinderrunde war noch gar nicht „angepfiffen“, da hat er schon fleißig erzählt und vorgeführt, wie schwierig es früher war, durch Mahlen und Sieben von Körnern eine Handvoll Mehl für das „täglich Brot“, oder halt für eine Pizza herzustellen.
Nachdem es erst aussah, als ob die Gäste und Helfer unter sich bleiben würden, strömte pünktlich um Zehn eine muntere Kinderschar auf den Platz vor dem Backofen.
Der vorbereitete „Stuhlkreis“ für die obligatorische Begrüßungsrunde musste mehrfach vergrößert werden, weil nicht alle Platz fanden.
Der Rabe in der Hand von Manuela Spiering hat zum Auftakt alle Kinder, Eltern, Großeltern und vor allem die Ehrengäste begrüßt, die sich mit kleinen Ansprachen (und mitunter auch „Briefumschlägen“) bedankten und die nun schon so lange bestehende Kinderrunde lobten. Und auch die von Gabi Bormeister geführte Maus hat sich über den Fortbestand dieser guten Idee gefreut und erzählt, wie diese damals entstanden ist. Mausi weiß das schließlich am besten, denn sie war schon seit dem Anfang dabei und kennt auch viele der Eltern.
Bis zum Schluss der Begrüßungsrunde mussten die Kinder rätseln, wer denn der ganz weiß gekleidete Mann mit der roten Schürze vor dem Bauch ist. Jürgen Wolf, der die weithin sichtbare Windmühle mitten in Marzahn betreibt, hat sich dann selbst vorgestellt und erzählt, was er so macht und wie es kommt, dass er mit in der Runde sitzt. Aber mit Sitzen war nicht viel. Kaum war das letzte Lied gesungen, da strömten die Kinder mit ihm an die mitgebrachte Handmühle und die Siebe und legten mehr oder weniger erfolgreich mit der Arbeit los.
Aber natürlich sollte es an diesem Tag nicht beim Mahlen und Pizza-Backen bleiben.
Wie immer gab es auch ein tolles Bastelangebot, das gut angenommen wurde. Dieses Mal galt es, Musikinstrumente selbst herzustellen.
Aus vorgefertigten Zylindern und Kunstlederstücken konnte man Trommeln bauen, nackte Holzrasseln luden zum Bemalen und Bekleben ein und Handtrommeln aus Papier waren zu bemalen und mit „Schellen“ (oder „Glöckchen“) am Rand zu versehen, damit sie ordentlich Krach machen. Schließlich war das Thema der Kinderrunde „Wir können auch laut“.
Wer mal eine Bastelpause brauchte, der konnte sich am Gartenzaun Bilder aus zehn Jahren Mehrower Kinderrunde anschauen und versuchen, darauf sich selbst, die Eltern oder die älteren Geschwister zu entdecken.
Zwischendurch war mal kurz Gelegenheit, einige der Frauen, die sich jetzt um die Mehrower Kinderrunde kümmern, zusammen mit deren „Erfinderin“ auf ein Bild zu bringen: Mariana Rother, Sophia Strauß, Nicole Bahlo, Patrizia Howaldt, Gabi Bormeister und Manuela Spiering (v.l.n.r.).
Den Kindern aus Mehrow und Umgebung ist zu wünschen, dass diese Frauen noch lange Spaß an der Kinderrunde haben und immer wieder neue, tolle Ideen haben.
Während noch eifrig gebastelt und gemahlen wurde, machten sich ein paar Frauen daran, vor dem Backofen Tische aufzubauen und darauf alles zu platzieren, was man für eine gute Pizza braucht: Schinken, Salami, Käse, Tomaten, Paprika, Pilze, Maiskörner und vor allem Ketchup - aber auch Ananas, der bei einer Hawaii-Pizza unverzichtbar ist.
Der Pizzateig war auch schon vorbereitet - so lang ist leider kein Vormittag, dass man das Mehl mahlen und daraus auch noch den Teig machen kann - zumindest nicht für so viele Pizzen, wie an diesem Tag benötigt wurden, um alle Kinder und Eltern satt zu bekommen.
Das von den Kindern mit viel Körpereinsatz und großer Ausdauer gemahlene und mehrfach gesiebte Mehl fand aber prima Verwendung beim Einstäuben des Backpapiers.
Auf Backpapier und Mehl kamen dann kleine Fladen aus Pizzateig, die von den Kindern kunstvoll und schmackhaft belegt wurden. Und danach hieß es Warten.
Immer wenn drei, vier Pizzen belegt waren, kamen die auf ein Backblech und wurden von Hartmut auf der richtigen Stelle im Backofen platziert. Da mussten sie dann eine gute Viertelstunde bleiben, bis sie braun und knusprig waren.
Das war genug Zeit, um für den Nachschub zu sorgen. Da nicht alle gleichzeitig loslegten, ging das ohne Drängelei.
Wer noch keinen Hunger hatte oder noch auf seine Pizza warten musste, der hat halt einfach noch ein zweites Instrument gebastelt, Bilder angeschaut oder sich an der Mehlproduktion beteiligt, wenn ein Platz an der Handmühle oder an den Sieben frei war.
Dank Hartmut, dem bald anzusehen war, dass er die Kuchenbleche bis in den letzten Winkel des Ofens platziert hat, kamen die Pizzen wirklich lecker wieder ans Tageslicht und wurden entweder gleich neben dem Ofen oder ganz vornehm am Gartentisch mit Tischdecke verzehrt.
An Nachschub leckerer Kreationen fehlte es nicht.
Auch der „Mühlen-Wolf“ war inzwischen hungrig wie ein richtiger Wolf. Die Hände ins eigene Mehl getaucht und ein paar Mal auf den Teigklumpen geklopft, schon war der perfekte Pizzaboden fertig. Ein paar leckere Sachen rauf und ab in den Ofen. Was raus kam, sah verlockend aus!
Auch an kleine Bäcker wie Richard hatte man gedacht:
Als die Pizzen alle verdrückt und die Kinder auf dem Heimweg waren, ging es schnell ans Aufräumen, derweil die Reste an Teig- und Belag auf einem Kuchenblech im Ofen brutzelten. Für Hartmut war nun endlich Feierabend in Sicht.
Eine Etage höher steckte ein Pflaumenkuchen im Ofen, den Frau Legde für die fleißigen Helfer spendiert hat.
Das kam zusammen mit ein paar Kannen ordentlichen Kaffee auf den Tisch, um den sich der „harte Kern“ versammelt hatte, um den schönen und erlebnisreichen Vormittag ausklingen zu lassen. Den Damen der Kinderrunde sei nicht nur das tolle Pizzabacken und -verspeisen gedankt, sondern im Namen der Kinder und Eltern auch für die vielen Jahre, die sie nun schon die Kinderrunde anbieten.
Ein ganz besonderer Dank auch an den „Mühlen-Wolf“!