Am 13. April 2019 war wieder einmal Dorfputz in Mehrow angesagt. Die Frauen von der Kinderrunde haben sich daran gemacht, das Bastelmaterial zu ordnen und umzulagern, damit der Ortsvorsteher sich in seinem Kämmerlein wieder drehen kann. Ein paar Leute haben es übernommen, den Backofen einer erneuten Probe zu unterziehen und für einen Imbiss nach getaner Arbeit anzuheizen.
Sehr viele Helfer blieben da leider nicht übrig ...
Zum Glück haben wir unsere Jugendfeuerwehr, die nicht nur eifrig trainiert, sondern auch gern und oft mit Hand anlegt, wenn es im Dorf was zu tun gibt.
Und so waren Rachel, Franka, Ole und Bodo ohne Betteln sofort bereit, zusammen den Radweg nach Blumberg abzulaufen und den angefallenen Müll einzusammeln.
Tobi, der die Jugendfeuerwehr mit leitet, hatte ein Fahrzeug besorgt, um das Gefundene später abzufahren.
Erfreulicherweise hielt sich die Menge des sofort sichtbaren Mülls sehr in Grenzen - wohl nicht, weil die Radler und Wanderer viel vernünftiger geworden sind, sondern eher, weil die Gemeindearbeiter regelmäßig Müll einsammeln.
Und auch die verstecken Dreckecken am Wegesrand sind weniger geworden, vor allem wohl, weil wir schon seit ein paar Jahren beim Dorfputz solche Stellen suchen und nach Möglichkeit beseitigen. Aber finden wird man immer was ...
Finden kann man aber auch spannende Sachen, wie zum Beispiel einen kaum wahrnehmbaren „Eingang“ zu einem betonierten, mit überwuchertem Beton-Deckel versehenen Hohlraum. Ein Unterstand oder Bunker aus dem Krieg?
Das klingt sehr aufregend, trifft aber sicher nicht zu. Vielmehr wird es sich hier wohl um einen Teil der früheren Be- und Entwässerungsanlage für das angrenzende Feld handeln. Franka und Rachel haben sich der Frage angenommen.
Engagierter kann man „Jugend forscht“ nicht betreiben.
Auf dem Bauch liegend haben sie mit dem Smartphone untersucht, was sich in dem Betonloch befindet. (Zum Glück nur Grünzeug und außer Spinnen kein wildes Getier ...)
Wär' die Öffnung ein kleines bisschen größer, wären die Beiden bestimmt zur näheren Untersuchung hineingeklettert.
Bodo's Cousin Raphael, der sich später dem Suchtrupp anschloss und fleißig mit anpackte, wurde auch fündig:
Ein Telefon-Anschlusskasten, der schon fast ins Museum gehört. Aber nichts gegen Rachels „Enigma“ im Vorjahr!
Im Vorjahr haben wir schon Beutel mit Kinderschuhen gefunden, die für eine ganze Kita-Gruppe gereicht hätten.
In diesem Jahr waren es die Schuhe einer Großfamilie, die wohl barfuß von ihrem Ausflug nach Mehrow heimgekehrt ist.
Obwohl es wie gesagt erstaunlich ordentlich am Weg aussah, kam auf den etwa 1,5 Kilometern zwischen den beiden Schranken eine ganze Menge Müll zusammen. Der wurde von den Sammlern am Wegesrand abgelegt und dann mit dem Auto eingesammelt.
Wenn nicht das Problem der Entsorgung seitens der Gemeinde wäre, hätte man außerdem noch eine ganze Ladung Steine und Betonreste einsammeln können.
Es hat wieder Spaß gemacht!
Als der Sammeltrupp nach zwei Stunden wohlbehalten (mal abgesehen von Tobi's Schramme) wieder an der Feuerwehr eintraf, war die Wiedersehensfreude bei Mensch und Tier groß.
Wie dann zu erfahren war, hat Bodo's Oma die ganze Zeit über allein bzw. mit Hilfe ihrer Tochter das Rondell gegenüber der Bushaltestelle „beharkt“. (Dafür schon mal ein ganz herzliches Dankeschön!) Da sind Berge an Laub, Wacholder-Zweigen und Stacheln vom Strauch zusammen gekommen.
Die konnte sie unmöglich auch noch allein in Säcke verstauen. Aber so wie die Feuerwehr beim Einsatz keinen Feierabend kennt, haben sich Rachel und Franka ungefragt daran gemacht, die Haufen „einzutüten“. Auch hierbei hat Raphael fleißig mitgeholfen. Nun ist wieder ein Fleckchen mehr in Mehrow schön und sauber.
Allen, die da fleißig Laub geharkt und Müll gesammelt, Bastelmaterial geordnet und am Dorfbackofen für das leibliche Wohl nach dem Arbeitseinsatz gesorgt haben, sei ein Dankeschön gesagt!