Beim Altlandsberger Heimatverein ist es ein gut gepflegter Brauch, am Anfang des Jahres Mitglieder, Freunde und Sponsoren des Vereins zu einen Neujahrsempfang einzuladen - üblicherweise in den „Otto-von-Schwerin“-Saal des restaurierten Gutshauses. So auch in diesem Jahr.
Frau Hildenbrand (links), die Vorsitzende des Heimatvereins, konnte wieder eine ganze Reihe Privatpersonen und Firmenvertreter begrüßen, die im vergangenen Jahr Hand anlegten oder Geld und Material spendeten, um das Haus des Heimatvereins am Berliner Torturm herzurichten.
Es gab dort reichlich zu tun und es wurde viel geschafft: Die maroden Fenster wurden ausgetauscht, fast alle Räume wurden renoviert und eine schon lang ersehnte Tür zwischen Flur und Treppenhaus wurde eingebaut. Darauf ist sie im Laufe des Abends noch ausführlich eingegangen.
Zunächst bekamen aber nicht die Ohren, sondern die Augen was zu tun, denn eine Schar hübscher Mädchen nahm das Parket des Schwerin'schen Saales in Beschlag und bot unter Otto von Schwerins Augen eine gelungene Tanzvorführung.
Da soll noch mal einer meinen, in einem Heimatverein geht es langweilig zu, weil es nur um greise Herrscher geht ...
Die Mädchen, die da an diesem Abend in zwei Auftritten Augen und Gemüt der Besucher beglückten, gehören zu den United Dancing Angels, der Altlandsberger Cheerleader-Gruppe, die bei keiner größeren Feierlichkeit fehlen darf.
Und da es allen gut tut, wenn die vielen Vereine im Ort zusammenhalten, sind sie gern der Bitte des Heimatvereins gefolgt und haben hier im Saal ihre Tanzkünste gezeigt. Völlig zu Recht gab es dafür reichlichen Beifall.
Zwischen den Auftritten von „Ottos Töchtern“, wie wir die Mädels in Anbetracht des umtanzten Otto-von-Schwerin-Portraits mal nennen wollen, hat Frau Hildenbrand das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren lassen.
Der Verein war wahrlich nicht tatenlos, sondern hat bei fast allen großen Festlichkeiten in der Stadt mitgewirkt.
Professor Niedrich (links), das wandelnde Gedächtnis der Stadt und DER Historiker im Verein, hat den Versammelten in seiner Ansprache kund getan, was auf dem Schlossgut geschehen ist und demnächst geschehen wird, und was man bei Grabungen und im Archiv an neuen Erkenntnissen gewonnen hat, z. B. hinsichtlich der Orangerie. Auf alten Plänen hat man jetzt das Gebäude gefunden, in dem früher zur Winterszeit die „Pomeranzen-Bäume“ untergestellt waren. Zu schön wäre es doch, dieses wieder auferstehen zu lassen - ganz dicht am wieder entstehenden Lustgarten.
In kleiner Runde wusste er noch viel zu erzählen über den alten Knüppeldamm am Strausberger Tor, frühere Umbauten an der Stadtmauer und anderes mehr. Wer sich für so was interessiert, sollte zum „Stammtisch“ des Vereins kommen: am ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Vereinshaus.
Bürgermeister Jaeschke (links) dankte den Mitgliedern des Vereins für ihr ehrenamtliche Tätigkeit und sprach seine Hoffnung aus, dass die Stadt auch im angelaufenen Jahr auf ihr Unterstützung bauen kann.
Die Stadt wäre um vieles ärmer, wenn sich nicht so viele Vereine und Einzelpersonen engagieren würden.
Frau Rataj von der MOZ (oben recht mit Frau Hildebrand und Prof. Niedrich) hörte sich alles ganz gespannt an und fragte nach. Ihren Beitrag in der MOZ werden wir hier auf der anderen Seite der Kreisgrenze leider wieder nicht zu lesen bekommen. Man kann es aber mal auf moz.de versuchen.
Graf Otto von Schwerin, ein hoher Staatsbeamter unter dem Großen Kurfürsten, Besitzer des Schlossgutes Altlandsbergs und Erzieher des späteren Königs Friedrich I. hörte sich ebenfalls alles ganz interessiert an, denn in diesem Jahr wird sich vieles um ihn drehen, wird er doch 400 Jahre alt.
Vorträge und Festveranstaltungen soll es zu Otto geben. Und vielleicht kann man dann endlich auch im Brau- und Brennhaus mit frisch gebrautem Altlandsberger Bier anstoßen! Auf jeden Fall wird also auch 2016 viele gute Gründe geben, in Altlandsberg vorbeizuschauen.