Es ist mal wieder der 31.10. - früher als Reformationstag bekannt, heute als „Halloween“. Man muss den alten irischen Brauch, am Abend vor „Allerheiligen“ die Geister zu vertreiben, nicht mögen - entziehen kann man sich dem längst nicht mehr. Ganze Industriezweige leben davon, angefangen bei den Süßwaren-Produzenten über die Kürbiszüchter bis hin zu Händlern gespenstiger Kostüme.
Bald nach Einbruch der Dunkelheit schellt es an der Tür und lebende Röntgenbilder halten einem ihre Tüten entgegen. Mitunter kommt ein zaghaftes „Süßes oder Saures“, in diesem Fall ist es eine klare Ansage: „Wir sind zu neunt!“.
Kaum ausgesprochen graben sich auch schon neun kleine Bagger in den dargebotenen Korb mit Süßigkeiten und man muss rechtzeitig „Halt“ rufen, bevor die immer wieder zugreifenden Bagger den Boden erreichen. Aber die Kinder sind wohlerzogen und bedanken sich brav. Dann nehmen sie sogar noch artig Aufstellung vor der Kamera. Sie sind extra aus Marzahn hierher gekommen - dort sind die Leute wohl knickriger als hier.
Aber auch einheimische Kinder sind mit ihren Eltern unterwegs und sind nicht von ihren Marzahner Kollegen zu unterscheiden. Die Halloween-Sprüche kommen genauso zaghaft und die kleinen Bagger-Hände reichen mindestens genau so tief. Und „Danke“ gibt's auch.
Beim Nachbarn ist der Süßigkeiten-Korb noch viel größer, dafür müssen sich die Kinder hier erst einer aus mehreren strengen Damen bestehenden Prüfungs­kommission unterziehen.
Die Männer halten sich da raus und widmen sich dem, was aus den Schweinen im Dorf geworden ist: Wurst.
Na dann, bis Halloween 2016 in Mehrow!
Die gesammelten Süßigkeiten müssten eigentlich bis dahin reichen.