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Unweit von Menen, wo sich der größte Soldatenfriedhof auf belgischem Boden befindet, liegt direkt an der belgisch/französischen Grenze der Doppelort Wervik/Wervicq. Uns zieht es in den südlichen, französischen Teil, der korrekt „Wervicq-Sud“ heißt und auch einen deutschen Soldatenfriedhof mit Gefallenen des Ersten Weltkrieges beherbergt. |
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Der Weg dorthin führt durch Ländereien, vorbei an Viehweiden und entlang einer Waldkante - auf einem Weg, der eher für Fahrräder, als für Autos gedacht ist. Wenn man dann meint, sich völlig verfahren zu haben, tauchen plötzlich links hinter einem kaum wahrgenommenen Zaun schwarze Eisenkreuze auf, wie sie auf vielen deutschen Soldatenfriedhöfen des Ersten Weltkriegs zu finden sind. Ein Stück des Zaunes wird durch eine flache Natursteinmauer mit einem schon oft gesehenen Tor ersetzt. Auf einem fest stehenden Flügel des Tores steht „Deutscher Soldatenfriedhof 1914-1918 Wervicq-Sud“. Wir sind also richtig. |
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Es ist ein sehr warmer Sommertag Mitte Juli und auf der ausgeschilderten Fahrradroute, die auf der Friedhofszufahrt verläuft, sind einige Radfahrer unterwegs, von denen immer mal welche am Friedhofstor halten und neugierig schauen, was sie da entdeckt haben. So gibt hier, auf diesem weit abgelegenen Friedhof mehr Besucher, als auf Soldatenfriedhöfen an dicht befahrenen Straßen, wo alle vorbeirasen und kaum mal einen Blick zur Seite werfen. |
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Wir suchen hier einen Rudolf Salzmann aus Lindenberg und werden gleich in der zweiten Reihe unter einem alten, gedrungenen Baum (Block 2, Grab 164) fündig. |
In der „Deutschen Verlustliste“ findet man zwei Rudolf Salzmann aus Lindenberg:
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Der, den wir hier gefunden haben, ist der Letztgenannte, aber der eigentlich Gesuchte ist der Erste in der Liste, dessen Daten (Jäger, gefallen 1915) sich mit denen auf dem Lindenberger Kriegerdenkmal decken.
Der liegt aber nicht hier, sondern irgendwo im Kurland begraben.
Schade, das war leider eine Verwechslung. |
Aber egal, jetzt sind wir einmal hier und haben Bilder von diesem Friedhof und von dessen Umgebung gemacht, da sollen die auch auf unserer Webseite erscheinen. | ![]() |
Juni 2017, Korrektur der Korrektur: Der Rudolf Salzmann (14.7.87 - 3.8.18), den wir hier gefunden haben, stammt auch aus „unserem“ Lindenberg - er ist nur nicht auf dem Kriegerdenkmal erwähnt. Er findet sich nämlich mit einem zweiten Eintrag ("verwundet") in der Verlustliste vom 3.6.1918 mit diesem Geburtstag und dem Geburtsort „Lindenberg, Niederbarnim“ - es hatte nur leider einer der viele Helfer beim Abtippen der Verlustliste aus ihm einen „Rudolf Salumann" gemacht. ... (Inzwischen ist das auch dort korrigiert.) |
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Zurück im Ort folgen wir den Wegweisern, die nach „Wervik (Belgique)“ zeigen und landen an einer Bogenbrücke, vor der „Wervique-Sud“ endet und hinter der „Wervik“ beginnt. Dazwischen, mitten auf der Brücke über das kleine Flüsschen Leie steht das blaue Schild mit dem Sternenkranz und „Belgie“ mittendrin, das anzeigt, dass man jetzt in Belgien ist. |
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Mehr Grenze ist zum Glück heute in Europa nicht mehr üblich! |