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Neben Verdun im Osten Frankreichs ist Ypern in Belgien ein Synonym für den ersten Weltkrieg. Hier kam erstmals Giftgas zum Einsatz - eingesetzt von der deutschen Seite, um den schon Monate dauernden Stellungskrieg zu beenden. Aber statt dauerhafter Gebietseroberungen hat das nur eine Eskalation der Gewalt bewirkt und vielen tausenden Soldaten Leben oder Gesundheit gekostet. Rings um Ypern gibt es vier große deutsche Soldatenfriedhöfe, die man unbedingt mal besuchen sollte, zumal auf mindestens zweien dieser Friedhöfe Gefallene aus unserer Gegend liegen - zum Beispiel in Vladslo. |
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Wenn man mit einem Navi unterwegs ist, das nur die großen Straßen kennt, wird man von Gent aus in einem großen Bogen, dicht an Brügge vorbei nach Vladslo, einem Ortsteil von Diksmuide geführt. Für die letzten Kilometer braucht man dann kein Navi mehr, denn schon weit vor dem Friedhof trifft man auf Wegweiser, die einen zum Ziel führen. |
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Wir sind in Flandern, weshalb „Duits Militair Kerkhof“ statt des vertrauten französischen Hinweises auf den Schildern steht. Oder „Duitse Begraafplaats“ direkt am Eingang. |
Die kleine Ortsverbindungsstraße von Vladslo nach Leke, die am Friedhof vorbei führt, ist gerade neu hergerichtet worden - mit Parkplätzen und gepflasterten Wegen. |
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Nicht weit entfernt von dieser Plastik, ein paar Reihen davor auf der linken Seite (Block 2 Grab 945) finden wir, was wir suchen:
Das Grab, in dem Otto Grummisch aus Eiche zusammen mit 19 Kameraden liegt |
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Aus dem Sterberegister des Standesamtes „Mehrow in Ahrensfelde“ wissen wir, dass der Matrose der Seewehr I, I. Matrosen Division in Kiel, Otto Grummisch, geboren am 6.10.1885 zu Groß-Nossin im Kreis Stolp in Pommern und wohnhaft zu Eiche am 8.12.1915 in Schuddebeurze [Middelkerk bei Nieuwpoort] gefallen ist. Und in der Online-Datenbank des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge konnten wir seine letzte Ruhestätte ermitteln. |
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Im Eingangsgebäude findet sich zwar der der obligatorische Schrein in der Wand, hier mit den Kriegsdaten „1914“ und „1918“, aber leider ohne das übliche Namenbuch.
Schade für jene, die nur den Namen eines Gefallenen, aber nicht die Grablage wissen ... Dafür findet sich auf dem Tisch ein Gästebuch mit Eintragungen von Besuchern nicht nur aus Belgien und Deutschland, sondern aus allen möglichen Ländern. |
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(*) Nach Auskunft des belgischen Historikers Jan Vancoillie wurde der Friedhof im April 1916 angelegt und nicht, wie auf der Tafel am Eingang angegeben, bereits 1914. Von ihm stammt auch die Information, dass Otto Grummisch zunächst auf dem Soldatenfriedhof von Stene (Oostende) bestattet und um 1956/57 nach Vladslo umgebettet wurde. |