So schön ein Christbaum im Zimmer ist - spätestens im neuen Jahr, wenn die Weihnachts­stimmung verflogen ist und der Baum zunehmend traurig anzusehen ist, muss er weg. Aber wohin damit? Elefanten essen gern Weihnachtsbäume, aber diese Tiere sind hier selten.
Also verbrennen!
Damit nicht jeder Einzelne Axt und Säge zücken muss, hat es sich eingebürgert, die Bäume zu sammeln und gemeinsam zu verbrennen - in Mehrow stets am zweiten Sonnabend im neuen Jahr. Um die Verbrennung zu einem schönen Erlebnis werden zu lassen, finden sich auch immer wieder fleißige Helfer, die Scheiterhaufen und Festplatz herrichten und sich um Musik (GEMA-Anmeldung!), Speis' und Trank kümmern.
So haben sich auch in diesem Jahr die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr daran gemacht, am Sonnabend vormittags auf dem Festplatz einen Pavillon aufzubauen und diesen mit Grill, Glühweinkocher, Zapfanlage usw. auszustatten - bei bitterer Kälte.
Während in den Vorjahren Punkt 17 Uhr schon die Flammen loderten und eine dicke Rauchsäule weithin von der Weihnachtsbaumverbrennung kündete, ging das Inferno in diesem Jahr etwas schleppend los. Es hatte an den Tagen zuvor geschneit und ordentlichen Frost gegeben - da waren die aufgeschichteten Bäume sämtlichst nass und gefroren.
Viel Geduld, einige Schluck Brandbeschleuniger und ein paar Pappen aus dem nahen Papiercontainer waren erforderlich, um das Feuer zaghaft in Gang zu setzen. Die Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr, die das alles aufmerksam beobachteten, waren erstaunt, dass nicht nur Feuerlöschen, sondern auch Feuerentfachen ziemlich mühevoll sein kann.
Die klirrende Kälte und die erst so spät einsetzende Wärmestrahlung des Feuers erwiesen sich aber als äußerst vorteilhaft für den Glühweinumsatz.
Bier ging erst später gut, als das Feuer wärmte.
Andreas und Alfred hatten viel zu tun, um die nach und nach herbeiströmenden Besucher mit knackiger Bratwurst zu versorgen. Da bildete sich schon mal eine kleine Schlange am Zelt, weil gar nicht so viele Würste auf den Grill passten, wie gefragt waren.
Obwohl kaum Werbung gemacht wurde und vermutlich viele wegen der Kälte und Glätte gar nicht erst gekommen oder bald wieder verschwunden sind, war der Platz zwischen dem „Fresszelt“ und dem „Scheiterhaufen“ stets belebt.
Mit und ohne Becher oder Pappteller standen die Besucher in Grüppchen herum und nutzen die Gelegenheit zum Plausch.
Alle Hände voll zu tun hatte die Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr, die zusammen mit den „richtigen“ Feuerwehrleuten aufpassten, dass niemand dem Feuer zu nahe kam.
Bei dem „weitläufigen“ Gelände funktionierte die Abstimmung mitunter nur per Funk, wofür Bodo (hier mit dem Walkie-Talkie an der Brust) als Spezialist gilt. Laetitia muss schmunzeln ...
Manche kamen auch zum Abschleppen - nicht etwa von knackigen Feuerwehrmännern, sondern von knackigen Bäumen, die beim nächsten Weihnachtsfest noch gute Dienste leisten können.
Zumindest sah es aus, als wollte Dana einen der noch schmucken Baum retten und zuhause einkellern ...
Da sich das Feuer nur sachte durch den Haufen fraß und zunächst nur spärlich Wärme abgab, retteten sich zumin­dest die Mädels mal für ein paar Minuten zum Aufwärmen hinter den Glühweinstand, wo es fast mollig warm war.
Von dort konnte man wunderbar die Mützenvielfalt auf dem Platz bewundern ...
Das stellenweise Glatteis, das vermutlichh einige der sonst bei solchen Feiern reichlich vertretenen Rentner verschreckt hat, begeisterte hingegen die Kinder, die ganz schnell eine Schlitterbahn präpariert und kräftig genutzt haben.
Die beiden Mädels hier waren gar nicht zu bremsen - man muss zum Wintersport wirklich nicht bis in die Alpen fahren!
Ole hatte für solche Kindereien keine Zeit.
Ihm war der aufopferungsvolle Dienst in vorderster Front förmlich ins Gesicht geschrieben.
Kein Opfer war zu groß für den angehenden Feuerwehrmann, der zusammen mit seinem Opa Dienst in unserer Freiwilligen Feuerwehr leistet.
Faszinierend war das nun endlich in Gang gekommene und von den Feuerwehrleuten immer wieder geschürte Feuer für alle Kinder, sofern nicht wie bei Mariella (rechts) wegen der Freude am Schlittern und Rutschen das Feuer nicht gänzlich in Vergessenheit geraten war.
Ihr Bruder Robin (unten), der auch bei der Jugendfeuerwehr ist, kam beim Gassi-Gehen „rein zufällig“ mit seinem Hund Monti, den alle gleich ins Herz geschlossen haben, vorbei.
Rachel (rechts), die erst im letzten Herbst zur Jugendfeuerwehr gestoßen ist, hat tapfer durchgehalten. Ganz offensichtlich hat ihr der Dienst hier am Lagerfeuer genau so viel Spaß gemacht, wie überhaupt das Mitmachen bei der Feuerwehr. Es wäre schön, wenn sie und die anderen über die Zeit bei der Jugendfeuerwehr hinaus dabeibleiben würden.
Als dann nach 20 Uhr die leeren Glühwein-Kartons in den Flammen wanderten, das (angeblich von Anfang an leere) Fass zwischen den Weihnachtsbäumen vom Feuer aufgefressen war und sich pure Freude am Feiern auf den Gesichtern breit machte, lichteten sich allmählich die Reihen rings um das Feuer.
Es war wieder ein schöner gemeinsamer Abend, der Gelegenheit bot, mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen und nette neue Leute kennenzulernen. Den Organisatoren und Helfern sei dafür ganz herzlich Dank gesagt.