Am Wochenende 10./11. August 2013 fand auf dem Gutsgelände in Börnicke das 13. Regionalparkfest des Regionalparks „Barnimer Feldmark“ zusammen mit dem „Grünen Wochenende“ des Bauernverbandes statt.
Große Strohpuppen an der B158 und in Börnicke selbst machten die Autofahrer schon seit einigen Tagen neugierig.
Am Sonnabendvormittag startete das Fest ganz zünftig mit einer Trecker-Parade, die am Börnicker Dorfteich begann und auf dem Gutshof endete. Schule, Kirche und die Gebäude des Gutes auf der einen Seite und die alten Gutsarbeiter­häuser auf der anderen Seite der Straße boten dafür eine wunderbare Kulisse. Das Wetter war herrlich und so säumten viele Börnicker und Zugereiste die Straße und bestaunten die alten, liebevoll gepflegten Traktoren, von denen auch wieder einige aus Blumberg kamen.
Nach der Fahrzeugparade, die von einem alten Feuerwehrfahrzeug abgeschlossen wurde, war noch etwas Zeit bis zum offiziellen Beginn der Programms auf dem Gutshof. Das war eine prima Gelegenheit, dem Börnicker Schulmuseum einen Besuch abzustatten. Der Seiteneingang des mit Wein berankten Hauses an der Kreuzung führt zu zwei übereinander liegenden Klassenräumen der Börnicker Schule, in der bis 1973 unterrichtet wurde.
Altes Inventar, Schreibutensilien, Schulbücher usw. versetzten die älteren Besucher in ihre Jugend zurück und boten den Kleinen viel Gelegenheit zum Staunen und zum Ausprobieren - was hier im Gegensatz zu anderen Museen erlaubt und sogar gewünscht ist.
Alte Klassenbücher gaben ihre Geheimnisse preis und aus­liegende Zeugnisse bestätigten, dass „Annemarie“ (Jg. 1949) eine sehr gute Schülerin war, die aber gern schwatzte ...
Die mittelalterliche Dorfkirche stand auch offen und lud ein, mal einen Blick hineinzuwerfen. Das von zwei mitten im Kirchenschiff stehenden Säulen getragene Kreuzrippengewölbe ist ebenso sehenswert, wie das mit Apostelbildern versehene Chorgestühl im Altarraum, der Taufstein und die Bilder beidseits des Fensters hinter dem Altar.
Im Vorraum ist eine kleine Ausstellung von Karten, Bildern, Urkunden usw. zu sehen, die Ekkehard Koch beim Pilgern auf dem Jakobs­weg zusammengetragen hat.
Neben dem Kircheneingang finden sich auf dem gepflegten Friedhof die von einer Mauer umfassten Grabmale von
Ernst von Mendelssohn Bartholdij (13.12.1846 - 24.12.1909) und seiner Ehefrau Marie von Mendelssohn Bartholdy, geb. Warschauer (29.8.1855 - 15.10.1906), die einst das angrenzende Schloss und Gut besaßen.
Im und am ehemaligen Speicher waren die Mitglieder des "KulturGut e.V. Börnicke" noch dabei, für die Besucher kulturelle und kulinarische Genüsse vorzubereiten.
So schön gepflegt, wie Speicher und Hof aussehen, hat es bestimmt Spaß gemacht, hier später am Tag im Schatten der Backsteinbauten zu sitzen.
Am ehemaligen Brennereigebäude verkündet ein Schild, dass dort eine gastronomische Einrichtung entsteht - da kann man sich schon drauf freuen. Zwei Tafeln am Haus erzählen etwas über die Geschichte des Gebäudes und die Belegung des Storchennestes auf dem dazu gehörigen Schornstein. Da erfährt man zum Beispiel, dass die Brennerei-Einrichtung 1953 als Reparation für Jugoslawien demontiert wurde und dass 1958 ein Schmiedegeselle das Wagenrad in 24 Meter Höhe angebracht hat.
In einer Ecke des Innenhofes lockten die Traktoren, u. a. ein "Lamborghini", viele Besucher an, die sich kaum sattsehen und -hören konnten.
Genauso fanden der Armbrust-Schießstand und das Mittelalterlager der Bernauer Briganten und der Mini-Zoo am Eingang der Remise seine Interessenten.
In der Remise konnte man sich, wie auch sonst bei Festen auf dem Gutshof, eine kleine Sammlung land- und hauswirtschaftlicher Geräte ansehen und an ein paar Ständen Kunstgewerbe und landwirtschaftliche Produkte bestaunen und erwerben. So schön kühl, wie es hier war, kamen tagsüber bestimmt noch viele Besucher.
Auf dem Gutshof brannte schon am Vormittag die Sonne den Besuchern auf den Kopf und Schattenplätze waren schnell rar. Und auch die Stühle vor der Bühne waren bald besetzt, denn dort gab es ein buntes Programm. Den Anfang machte die Gruppe „Linkin“ (oben), die den Gästen feinste Irish-Folk-Musik bot - in den Pausen, die üblicherweise ein Diskjockey ausfüllt, machten ein paar Traktoren Musik.
Danach boten die „Magic Dancers“ auf dem holprigen Kopfsteinpflaster ein tolles Programm und einen Augenschmaus für alle, die gern hübsche Mädchen tanzen sehen.
Am Mittag fand man durchaus noch beschauliche Ecken auf dem Gutshof, aber das hat sich sicher im Laufe des Tages noch geändert, spätestens nach Beginn der "Bauern-Olympiade".
Wenn man auf dem Gutshof in Börnicke ist, dann muss man auch den Kinder­bauernhof am andern Ende des Geländes besuchen.
Das haben auch viele gemacht, obwohl da schwer hinzukommen war.
Ein Umweg um den Schlossteich musste dafür in Kauf genommen werden. Das ist zwar ein schöner Weg über kleine Brücken und vorbei an alten Holzhäusern - aber für Besucher mit Kleinkindern und für alte Leute kaum zu bewältigen.
Der Schloss-Besitzer hatte sein Anwesen mit Absperr­band umzäunt, angeblich, um der Verkehrs­sicherungspflicht zu genügen. Die Absperrung war aber so weiträumig, als wollte er das Schloss sprengen. Das roch doch ziemlich nach Schikane ...
Schade, dass nicht einmal an einem solchen Tag alle an einem Strang ziehen können, sondern immer irgendjemand stänkern muss. Aber dank des Engagements vieler anderer ist es wohl ein schönes Fest geworden, zumindest sah es am frühen Samstagnachmittag ganz danach aus. Aber dank des Engagements vieler anderer ist es wohl ein schönes Fest geworden, zumindest sah es am frühen Samstagnachmittag ganz danach aus. Den Organisatoren sei ein herzliches Dankeschön dafür gesagt.