Vom 16. bis 18. August 2013 fand in Berlin und Umgebung die 21. Internationale Kids-Tour statt - eine Radsportveranstaltung für Kinder und Jugendliche aus ganz Europa. Die 2. Etappe (Mannschafts-Zeitfahren) und die 3. Etappe (Straßenrennen) dieser Veranstaltung wurden am 17.8. auf einem Rundkurs zwischen Mehrow und Trappenfelde ausgetragen.
Am Morgen des 17. August sah es im Dorf noch ganz beschaulich aus - der Berliner Radsportverband als Veranstalter hatte bereits seine Fahrzeuge platziert und die Strecke präpariert, aber sonst deutete noch nichts auf den kommenden Ansturm hin.
Auch um halb 10 Uhr sah es noch halbwegs ruhig aus, einzelne Teams probten schon mal den Zieleinlauf oder posierten für die Kameras der Betreuer, andere präsentierten den stauenden Laien ihren futuristischen Kopfschmuck.
Wenige Minuten später ah es aber schon ganz anders aus. Da strömten aus den Wohnwagen und Vans, die entlang der Dorfstraße und hinter dem Dorfteich in Stellung gebracht worden waren, die Teams und ihre Betreuer zum Start-/Zielbereich auf dem Krummenseer Weg.
Pünktlich um 10 Uhr fiel dort der Startschuss für das Mannschafts-Zeitfahren der Altersklasse U13 - insgesamt 30 Teams mit 4 Jungs oder Mädchen, mitunter gemischt.
Ein allen Verantwortlichen bekanntes Problem bestand hier darin, dass die Bauern mitten in der Ernte stecken und mit ihren Fahrzeugen aufs Feld und in die Scheunen fahren können mussten. Für den nächsten Tag war Regen angesagt, da konnte man unmöglich einen ganzen Tag oder auch nur ein paar Stunden pausieren. Es ließ sich auch nicht planen und vorhersagen, wann die Maschinen auf einem Feld fertig sind und aufs nächste wechseln.
Da es hier, anders als in der Stadt, wo man halbwegs problemlos den Ku'damm sperren kann, keine Umgehungs­straßen für die Rennstrecke gibt, mussten sich Anlieger und Erntefahrzeuge die Straße mit den Radfahrern teilen.
Das klappte im Großen und Ganzen auch prima - die Bauern waren informiert und zeigten sich geduldig; die Ordner waren bemüht, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten und ließen immer wieder Ernte-Fahrzeuge durch.
Pech hatte zunächst das U13-Ostthüringen-Team, das kurz nach einem Mähdrescher auf die Strecke ging. Dessen Fahrer, der es in der Zwischenzeit nicht bis aufs Feld ge­schafft hatte, fuhr rechts ran und hielt, als er die Radfahrer im Rückspiegel sah. Die wussten das nicht zu deuten und hielten vorsichtshalber auch an. Mähdrescher- und Radfahrer haben sich völlig korrekt verhalten - nur war das leider mitten im Rennen. Die Rennleitung hat sich aber gnädig gezeigt und das Ostthüringen-Team nochmal starten lassen.
Alle U13-Teams am Start zum Mannschaftszeitfahren über 7,7 km
Als die letzten Teams auf die Strecke gingen, waren die ersten schon längst im Ziel, darunter auch das Brandenburger Team.
Eine Zeitlang sah es aus, als hätten sie ihren Heimvorteil nutzen können, aber dann sind sie leider doch nicht unter den ersten Drei gelandet. Den Berlinern ging es nicht anders.
Bis zum Start der U15-Teams war noch etwas Zeit, sich im Fahrerlager umzusehen, von dem sich der größte Teil auf der Freifläche hinter der Arztpraxis befand. Nicht nur Holländer waren mit Wohnmobilen gekommen - und so hatte sich die Fläche schnell das Aussehen eines Campingplatzes angenommen.
Es haben aber nur wenige Fahrer von den mitgebrachten Liegestühlen Gebrauch gemacht - die U15-Teams haben stattdessen jede freie Minute für ein letztes Training genutzt.
Kurz vor 11 Uhr bildete sich dann aber ganz schnell eine Schlange bei der vor dem Start vorgeschriebenen technischen Kontrolle der Räder ("Übersetzungskontrolle") und dann an der Startlinie vor der alten Mehrower Schmiede am Krummenseer Weg.
Punkt 11 Uhr fiel der Startschuss für das Mannschafts­zeitfahren der Altersklasse U15.
Insgesamt gingen 38 U15-Teams an den Start! Wieder trat eine große Zahl an Mädchen an - den Anfang machten die „Girls“ vom Landesverband Brandenburg - die es aber leider auch nicht unter die ersten Drei geschafft haben ...
Auch hier waren die meisten Teams bereits im Ziel, als die letzten auf die Strecke geschickt wurden. Den Schluss bildete das Team „LV Württemberg“, das um 11.37 startete.
Alle U15-Teams am Start zum Mannschaftszeitfahren über 7,7 km
Viele der einlaufenden Teams mussten zunächst vor die Kamera, so wie die Damen vom holländischen Team.
Als die Begleiterin in die Runde fragte „Sind det nich scheene Medchen?“, gab es keinen Widerspruch!
Kurz vor 12 Uhr war auch das letzte Team durch und damit die zweite Etappe der kids-tour beendet. Die Siegerehrung war für 14 Uhr angesetzt - es blieb also für die Fahrer Zeit, wieder zu Kräften zu kommen und sich auf das nachfolgende Straßenrennen vorzubereiten. Für Neugierige bot die Mittagspause Gelegenheit, sich nochmal im Fahrerlager umzusehen:
Die Holländer haben offenbar (neben hübschen Mädchen) nicht nur kräftige Muskeln, sondern auch eine gute Nase und gesegneten Appetit.
Ganz zielsicher sind sie der „Gulasch-Kanone“ zugestrebt. Von da roch es aber auch wirklich lecker und es war kein Wunder, dass sich da schnell eine Schlange bildete.
Vor und nach dem Essen haben aber die meisten Fahrer noch ein wenig trainiert, um für das Straßenrennen am Nachmittag fit zu sein.
Um 14 Uhr war es dann endlich so weit: Nacheinander wurden für die Altersklassen U13 und U15 die drei schnellsten Teams des Mannschaftszeitfahrens zur Siegerehrung gerufen, dazu jeweils das schnellste Mädchen als Gewinnerin des „Lila Trikots“.
In der Altersklasse U13 sah die Platzierung wie folgt aus:
  • 1. Platz: LV Thüringen 1 (00:11:11.65)
  • 2. Platz: DCU Själland (00:11:30.25)
  • 3. Platz: LV Pfalz (00:11:32.31)
II: Team DCU Själland (DEN)
  • Peter Busk (9),
  • Victor F. Desimpelaere (10),
  • Tobias Lund Andresen (11),
  • Joshua Amos Gudnitz (12)
  • I: Team LV Thüringen 1 (GER)
  • Tim Oelke (25),
  • Paul Groch (26),
  • Domenik Wolf (27),
  • Hannes Butters (28)
  • III: Team LV Pfalz (GER)
  • Mareike Germann (81),
  • Lennart Rilling (82),
  • Leon Brescher (83),
  • Luca Jabczynski (84)
  • Als schnellste Fahrerin in der Altersklasse U13 hat Ricarda Bauernfeind (103) vom Team LV Mittelfranken (GER) das „Lila Trikot“ gewonnen.
    In der Altersklasse U15 gab es folgende Platzierung:
    • 1. Platz: LV Württemberg (00:10:13.18)
    • 2. Platz: District Team Sealand (00:10:19.24)
    • 3. Platz: Slowenien (00:10:20.81)
    II: District Team Sealand (DEN)
  • Julius Johansen (149),
  • Athias Alexander E.Larsen (150),
  • Kristian Kaimer Eriksen (151),
  • Ludwig Anton Wacker (152)
  • I: Team LV Württemberg (GER)
  • Niklas Märkl (109),
  • Lorenz Baumgärtner (110),
  • Aaron Sommer (111),
  • Axel Lippmann (112)
  • III: Team Slowenien (SLO)
  • Luka Sagadin (29),
  • Aljaž Jarc (30),
  • Nik Cemažar (31),
  • Peter Šranc (32)
  • Als schnellste Fahrerin in der Altersklasse U15 hat Maaike Boogaard (53) vom Team van de Wouw (NED) das „Lila Trikot“ gewonnen.
    Noch während der Siegerehrung haben die ersten Fahrer in der Seitenstraße am Startwagen Aufstellung genommen, um dann zwanzig Minuten vor dem Start in nunmehr fast kompletter Formation zur Startlinie zu schwenken.
    Die Blockade hat aber leider nichts genutzt - der Postbote hat es trotzdem geschafft, in der abgesperrten Siedlung Rechnungen und ähnlich unangenehme Post zuzustellen.
    Nun ging das Warten weiter - im Radsport ist offenbar nicht nur Technik, Kraft und Kondition gefragt, sondern auch eine engelhafte Geduld und eine starke Blase. Ein Untrainierter müsste in der Zeit vor Aufregung bestimmt dreimal aufs Klo.
    Die vier, die am Vormittag ein Trikot bekommen haben, konnten ganz vorn Aufstellung nehmen, die anderen mussten zusehen, dass sie nicht von ihrem Platz verdrängt werden oder sich beim Start mit ihren Nachbarn verhaken.
    Um 14.30 Uhr fiel dann der sehnsüchtig erwartete Startschuss zum Straßenrennen der U13 über drei Runden von je 7,7 km. Binnen weniger Sekunden waren die etwa 120 Fahrer auf der Strecke und die Straßenecke kurze Zeit wie leer gefegt.
    Dann kamen aber schon die ersten der U15-Fahrer an den Startwagen, um sich dort, wie vorgeschrieben, in die Starterlisten für ihre Rennen einzuschreiben. Manche radelten zurück ins Fahrerlager, andere blieben in der Nähe, um einen guten Platz im Feld zu erhaschen, wenn sich die Fahrer für das nächste Rennen nahe der Startlinie formieren.
    Alle etwa 10 Minuten (so lange brauchten die besten Fahrer für eine Runde) kam das noch ziemlich geschlossene Feld am Start/Ziel vorbei, nach drei Runden wurde es spannend.
    Was es ausmacht, sein Team ordentlich anzufeuern, haben die Slowenen bewiesen.
    Von denen stand einer unübersehbar am Ziel und gewunken, was das Zeug hält.
    Und wer ist als erster in die Zielgerade eingebogen und hat mit deutlichem Vorsprung die Ziellinie überquert? Natürlich ein Fahrer aus Slowenien: Jan Bevc (Nr. 41)
    Bejubelt wurde aber nicht nur er, sondern auch alle, die im Hauptfeld oder als Nachzügler über die Linie kamen. Alle haben ihr Bestes gegeben - die mitgereisten Eltern und Teamleiter waren zu Recht stolz auf ihre Kids und schlossen sie freudig in die Arme, auch wenn es dieses Mal nicht für einen vorderen Platz gereicht hat.
    Kaum war der letzte Fahrer der U13 im Ziel, da schwenkten die U15 Fahrer blitzschnell von der Warteposition an die Startlinie, allesamt bedacht ihre gute Startposition zu bewahren oder vielleicht noch etwas zu verbessern - nur die vier Fahrer mit gelben, grünen, weißen und lila Trikot hatten sichere Startpositionen in der ersten Reihe.
    So aufgestellt ging nun das Warten weiter - nochmal gut zwanzig Minuten bis zum Start. Mit der Aufregung im Nacken macht das bestimmt nicht viel Spaß und mancher hätte lieber noch ein paar Minuten „alle Viere“ von sich gestreckt oder noch ein letztes kleines Training absolviert, statt dicht gedrängt noch mal endlos lange an der Startlinie zu stehen. Vielleicht hat mal jemand eine gute Idee, wie man die Startpositionen so vergeben kann, dass die Kids nicht ewig rumstehen müssen, um die durch frühes Erscheinen ergatterte Startposition zu wahren. Die Kraftfahrer würde das auch freuen, denn bei leerer Strecke hinter einer Barriere aus Kids und Rädern warten zu müssen, ist nicht so richtig erquicklich.
    Maaike Boogaard hatte mit ihrem lila Trikot einen Platz in der ersten Reihe sicher, war dort aber den Neckereien der Ordner ausgesetzt.
    Ihre blauen Fingernägel würden angeblich überhaupt nicht zum lila Trikot passen ...
    Um 15.30 Uhr fiel dann endlich auch für die U15 der ersehnte Startschuss zum Straßenrennen.
    Sie hatten 6 Runden á 7,7 km zu absolvieren und damit eine reichliche Stunde Mehrower Landstraße vor sich.
    Nun war ausreichend Zeit, sich das Renngeschehen mal von verschiedenen Punkten an der Strecke aus anzuschauen. Die besten Plätze an der Rennstrecke hatten zweifellos die Team-Begleiter, die ihre Pavillons entlang der Dorfstraße aufgebaut hatten. Einige nutzen aber schon die Zeit, um ihre Zelte abzubrechen und im Auto zu verstauen, damit es nach dem Rennen bzw. nach der Siegerehrung schnell ins Quartier gehen kann.
    Gute Sicht hatten aber auch jene, die am „Mehrower Hof“ in Stellung gegangen waren, von wo aus man die ganze Dorfstraße und den hier abzweigenden Krummen­seer Weg mit der Zielgeraden überblicken konnte.
    Und da kam auch schon das Fahrerfeld angerast ...
    An die 30er-Schilder im Ort hat sich übrigens keiner der Radfahrer gehalten, nicht einmal die Nachzügler!
    Das wird ordentlich Strafzettel geben: Knapp 270 Fahrer, alle namentlich bekannt und mehrfach fotografiert, und jeder vormittags einmal und nachmittags drei- bis sechsmal mit überhöhter Geschwindigkeit durch die 30er-Strecke!
    Viel Zeit zum Quatschen ließen einem die Fahrer nicht - man war kaum bis zur nächsten Kurve gekommen, da kam einem das Fahrerfeld schon entgegen. Entweder fehlte den Fahrern die Ortskunde, oder die Ordner haben zu gut aufgepasst: Hier hätte man geradeaus fahren und ein ganzes Stück abkürzen können!
    Das Team aus dem Saarland (hier Jan-Eric Rinke) hat sich seinen Trikots offensichtlich der Reklame für den hiesigen B1-Baumarkt angepasst.
    Herr Berg auf der Gegenspur hat sich hingegen an keine Kleiderordnung gehalten.
    An einer unserer „Sehenswürdigkeiten“ sind die Fahrer stets achtlos vorbei gerast: Das gelbe, würfelförmige Einfamilienhaus gleich hinter dem Ortseingang, das aus Platten eines in Marzahn abgerissenen Neubaublocks gebaut wurde.
    Wenn man den Fahrern entgegen läuft, folgt als nächstes die Kreuzung am Ortseingang, wo häufig die Reifen der Autos quietschen, die aus Richtung Hönow (MOL !) kommend etwas spät abgebremst werden und sich deshalb nur mit Mühe auf der abbiegenden Hauptstraße halten lassen. Der Zaun am Eckgrundstück könnte da Geschichten erzählen!
    Heute denkt da von den Radfahrern auch keiner ans Abbremsen - muss ja auch nicht sein, denn aus Altlandsberg kommend geht es geradeaus und die Kreuzung ist gut bewacht.
    Von hier aus gelangt man durch den Dorfpark zur Trappenfelder Straße, der anderen langen Gerade auf der Rennstrecke. Viel Zeit ist nicht, denn 11...12 Minuten später kommt er Pulk auf der nächsten Runde dort vorbei.
    Nun muss man sich schon beeilen, um noch rechtzeitig am Ziel zu sein - es ist ja nur noch eine Runde zu fahren.
    Zeit, mit der Streckenpöstin an der Ecke zu plaudern, ist da nicht. Wie war's denn an der Pferdekoppel?
    Wie befürchtet: Noch gar nicht ganz am Ziel angekommen, donnern da schon die ersten Fahrer über die Linie - da kann man nur noch kurz wahrnehmen, dass die vordersten mit den gleichen Trikots ausgestattet sind.
    Der Krankenwagen am Schluss wurde zum Glück nicht wirklich gebraucht.
    Kühlung für die Beulen, Pflaster fürs Knie oder Trost für die Seele brauchten aber doch einige Fahrer - und wie es aussieht, wurde keiner mit seinem Kummer im Stich gelassen.
    Es hat nach den Straßenrennen jeweils nicht lange gedauert, bis die Ergebnisse am Wagen der Zielrichter aushingen und schnell bildete sich eine Traube jener, die ihre Zeit oder die ihrer Kameraden ganz genau wissen wollten.
    Unstrittig war, wer die Rennen gemacht und wer sich die begehrten Trikots verdient hat. Bei der U13, die zuerst mit der Siegerehrung dran war, war der Vorsprung des Siegers mit über einer Sekunde mehr als deutlich.

    Platz II: Axel van der Tuuk
    vom Team van de Wouw (NED)

    Platz I: Jan Bevc
    vom Team Slowenien (SLO)

    Platz III: Andrej Šranc
    vom Team Slowenien (SLO)
    Das weiße Trikot (bester Berliner Fahrer) ging an Justin Winzervom LV Berlin 1,
    das grüne Trikot (Bester nach Punkten) an Tim Oelke vom LV Thüringen 1,
    das gelbe Trikot (Gesamt-Bester) an Jan Bevc vom Team Slowenien,
    das lila Trikot (beste Fahrerin) an Ricarda Bauernfeind vom LV Mittelfranken.
    Als die U15-Ergebnisse ausgehangen wurden, schwoll der Andrang an den Listen nochmal an, ein zweites Exemplar anderswo am Auto hätte sicher seine Befürworter gefunden.
    Erfreulicherweise wurden die Listen vom Veranstalter gleich ins Internet gestellt - bei den hiesigen Funklöchern kam da bestimmt nicht jeder Smartphone-Besitzer ran.
    Den Abschluss der 3. Etappe der kids-tour und damit des Wettkampftages hier in Mehrow bildete die Vergabe der Medaillen und Trikots für das Straßenrennen der Altersklasse U15 über 46,2 km (sechs Runden á 7,7 km).

    Platz II: Niklas Märkl
    vom LV Württemberg (GER)

    Platz I: Aaron Sommer
    vom LV Württemberg (GER)

    Platz III: Lorenz Baumgärtner
    vom LV Württemberg (GER)
    Etwas eintönig sah es ja auf dem Siegertreppchen aus: Schwarz-Weiß-Gelb, Schwarz-Weiß-Gelb, Schwarz-Weiß-Gelb. Alle drei Erstplatzierten kommen aus dem Landesverband Württemberg ...
    Oh jeh! Die Leute aus dem Ländle haben schon die ganzen schicken Wohnviertel in Ostberlin für sich entdeckt und nun auch noch die Landstraßen!
    Aber das soll uns nicht daran hindern, dem ganzen Team zu diesem außergewöhnlichen Rennergebnis zu gratulieren.
    Und wie nicht anders zu erwarten, tag das Wüttenberger team auch bei den Trikots abgesahnt. Gut, dass die keinen Berliner und kein Mädchen im Team hatten, sonst hätten die womöglich auch alle vier Trikots geholt!
    Das weiße Trikot ging an Joe Grabowski vom LV Berlin 1,
    das lila Trikot an Maaike Boogaard vom Team van de Wouw,
    das grüne Trikot an Niklas Märkl vom LV Württemberg,
    das gelbe Trikot an Aaron Sommer vom LV Württemberg.
    Allen Medaillen- und den Trikot-Gewinnern einen ganz herzlichen Glückwunsch hier aus Mehrow! Das waren tolle Leistungen, die da gezeigt wurden!
    Manche Fahrer waren inzwischen so mit ihrem Rad verwachsen, dass sie auch nach dem Rennen und der Siegerehrung nicht aus dem Sattel kamen.
    Im Fahrerlager war derweil das Einpacken im Gange.
    Es hat nicht lange gedauert, bis die Heerlager entlang er Straßen aufgelöst und beräumt waren. (Auch das „Holländerviertel“ gibt es hier nicht mehr - da muss man jetzt wieder bis nach Potsdam fahren.) Die wenigen Bananenschalen und Trinkflaschen, die zurückgelassen wurden, waren wenig später weggeräumt. Die Veranstalter haben da ganze Arbeit geleistet und alles sehr ordentlich zurückgelassen.
    Wir werden uns das als Beispiel für Aufräumen nach dem nächsten Osterfeuer nehmen!
    Es stimmt, dass es in Mehrow einigen Widerspruch gegen das Radrennen im Ort gab, und die Leute, die das zu genehmigen hatten, haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.
    Man MUSS es auch NICHT schön finden, dass der Ort für Stunden gesperrt ist, dass alles vollgeparkt und zugestellt ist, dass die Freiflächen im Ort in ein Heerlager verwandelt werden und den ganzen Tag der Lautsprecher dröhnt.
    Aber man KANN es hinnehmen, und sei es auch nur der guten Idee wegen, Kinder aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen und in friedlichen Wettstreit treten zu lassen. Und genau das haben wir hier gemacht. Die große Mehrheit der Mehrower hat das Rennen und das ganze Drum-Herum sehr gelassen gesehen und die Beeinträchtigungen ohne großes Murren hingenommen - und sogar das Schimpfen aus einigen Mannschaftswagen kommentarlos weggesteckt.
    Wer sich die Zeit genommen hat, an der Strecke zuzusehen, konnte schöne Erlebnisse mit nach Hause nehmen. Allein schon zu sehen, mit welchem Ehrgeiz die Jungs und Mädchen bei der Sache sind und wie sie sich abstrampeln, um den Lohn für das viele Trainieren einzufahren, ist aufregend. Das ist schöner anzusehen und hinterlässt weniger Spuren als das Herumlungern von Kids im Park oder an der Haltestelle.
    Wir hoffen, dass es den Kids und ihren Begleitern trotz der Aufregung wegen des Verkehrs hier in Mehrow gefallen hat und auch die, welche ohne Medaille oder Trikot blieben, ein paar schöne Erinnerungen mit nach Hause genommen haben.