Nachdem einige Wochen an der ehemaligen Werkstatt der Fa. Rahlf gewerkelt und alles umgebaut wurde, konnte am 14. Juli 2012 der von vielen Mehrowern erhoffte Hofladen eröffnet werden. Hier, wo sich in den 90er Jahren schon mal ein Laden befand, werden künftig die Produkte des Land­bauernhofes Rahlf ver­arbeitet und frisch angeboten.
Die Eröffnung sollte nicht sang- und klanglos vorübergehen, sondern mit einem kleinen Fest gefeiert werden.
Die Wetterprognosen waren katastrophal, aber trotzdem wurde auf der Fläche vor dem Laden ein kleiner Festplatz hergerichtet. Um 10 Uhr war dort alles bereitet: Die Schweinekeulen knusperten und der Wein stand bereit.
Am Getränkestand war so früh am Morgen noch Kaffee der große Renner, aber es gab auch Besucher, die meinten, dass man nur mit einem frisch gezapften Bier richtig munter wird. Und das funktioniert tatsächlich!
Es waren hier nur muntere Leute auf dem Platz - alle in der Hoffnung, noch ein Stündchen Sommerwetter abzupassen.
Dafür, dass sie - einmal munter gewordenen - nicht wieder einnicken, sorgten im vorsorglich aufgestellten Festzelt zwei Musiker, die schon beim letzten Dorffest hier in Mehrow waren und so gefallen haben, dass sie erneut hier her beordert wurden.
Die beiden Herren haben es damals und auch dieses Mal wieder geschafft, einen Musikmix zu bringen, der für Jeden was Passendes enthielt und nicht auf die Nerven ging.
Munter ging es auch bei den Tieren zu, die in einem kleinen Zoo bestaunt werden konnten. Junge Gänse, Ferkel und kleine Zicklein wetteiferten da um die Gunst der Besucher.
Hinzu kam noch eine Kaninchen-Dame mit ihren Jungen, die so aneinander gekuschelt lagen, dass das Durchzählen bei den Besuchern zu einem beliebten Ratespiel wurde.
Vorsorglich war auch der Zoo überdacht, sonst hätte man in den Gehegen ein paar Minuten später Karpfenzucht betreiben können.
Vor'm Regen geschützt konnten Menschen und Tiere Freund­schaft schließen, was aber sehr einseitig verlief, da nur die Zicken Freude am Streicheln fanden.
Im Laden wechselten derweil Glückwünsche, Blumen und kleine Geschenke den Besitzer und einige der netten Mitbringsel fanden gleich Verwendung als Dekoration.
Um alle Präsente im Laden aufzuhängen wäre es vermutlich erforderlich, die Würste und Schinken hinter der Theke abzuhängen.
Der Regen, der kurz nach dem Anpfiff um 10 Uhr einsetzte und bis in den Nach­mittag dauerte, nahm zeit­weise sintflutartige Maße an.
Nun wurde es zum Problem, von einem Zelt zum andern zu wechseln - da waren jene gut beraten, die unter dem Vordach des Bierwagens Zuflucht gesucht hatten.
Aber trotz des Regens riss der Strom der Besucher nicht ab, die auf dem gegenüber liegenden Parkplatz im Auto bis zur nächsten Pause zwischen zwei Gießkannen ausharrten, um dann schnell unter ein Zelt oder in den Laden zu stürmen.
Lediglich ein paar Omas mit Enkelkind auf dem Arm, fanden es amüsant, wenn der Regen auf den Schirm prasselt.
Im Laden war es nun entsprechend voll und zur Freude der Inhaber kamen die Leute nicht nur, um sich unterzustellen, sondern auch, um sich mit diversen Leckereien einzudecken.
Gefreut haben sich alle, dass auch Arno Lüdke, unser ehemaliger Bürgermeister, kam. Seit er nur noch mit dem Roll­stuhl aus dem Haus kann, ist er selten im Dorf zu sehen.
Aber immer, wenn ein Fest ansteht, dann schnappt ihn der Sohn oder die Tochter, um ihn unter die Leute zu bringen. So auch an diesem Tag, an dem Arno wieder viele Bekannte traf, wie z. B. Herrn und Frau Gehrke, die sich freuten, ihn so munter zu sehen.
Karin Rahlf, die mit Ihren Schwiegertöchtern an der Theke bediente, musste bald immer häufiger gestehen, dass etwas ausverkauft ist. Die Theke war am Morgen voll und im Lager war viel aufgetürmt, aber der Ansturm war (zum Glück!) weit größer als die Vorräte.
Ein Schwein legt ja nicht unbedingt ein Ei mehr, nur weil Besuch kommt!
Zum Glück mangelte es am Bierstand und beim Mosel­wein nicht an Vorräten. Hier musste niemand verdursten.
Das Grillschwein hat auch lange ausgehalten, war zum Schluss aber bis auf ein paar Gräten aufgefuttert.
Im Festzelt, wo Dank der Musiker trotz des Regens nie trübe Stimmung aufkam, konnte man sich als Andenken an diesen Tag Sticker prägen lassen.
Warum Pia, die mit Ostfriesenmütze versehen einige dieser Sticker ziert, bei der Anprobe gar nicht lachte, lässt sich nicht mehr ermitteln. Vielleicht gab es zu viele Fotografen.
Die ganz Kleinen, die von echten oder Wunsch-Omas und -Opas durch die Gegend geschleppt wurden, sahen den Trubel ganz unverbissen und lachten Jeden freundlich an.
Steven (unten links in Gelb) hat den ganzen Tag an der hinter einer alten Wäschemangel versteckten Kasse einen guten Job gemacht. Aber wie sich im Vergleich mit seinem Kumpel Kay zeigte, gibt es doch Positionen, in die er erst noch hineinwachsen muss ...

Als zum Nachmittag der Regen endlich aufhörte, waren zwar einige Vorräte aufgebraucht, aber längst nicht die gute Laune der Besucher. Der verbliebene Rest (man sagt auch "Harter Kern") hatte sich festgebissen, Musiker und Bierzapfer angekettet und Party verkündet.
Der Chef vom Ganzen war erfreut über den gelungenen Tag, der Meistertänzer freute sich über die beim Tanz erworbenen Orden und die Kinder übten Traktorfahren.
Feiern und Aufräumen gingen dann ineinander über, so wie das halt in einer Familie und unter Freunden üblich ist. Die Zahl derer, die da anpackten, war groß. Schade, dass nicht alle im Dorf Spaß daran haben, gemeinsam zu feiern, und Freude dabei finden, gut miteinander auszukommen.
Der Firma Rahlf sei viel Glück gewünscht für ihren Bauernhof und den Hofladen!
Beides ist eine wirkliche Bereicherung für unser Dorf.