Wie in einigen Nachbardörfern, so ist es auch bei uns eine schöne Tradition geworden, die ausgedienten und abgeschmückten Weihnachtsbäume zu sammeln und das Verbrennen dieser Bäume mit einem kleinen Fest zu verbinden. So auch in diesem Jahr.
Die Freiwillige Feuerwehr hatte am 22. Januar 2011 zur Weihnachtsbaumverbrennung eingeladen und dafür die Fläche hinter der Arztpraxis so gut als möglich hergerichtet. Wenige Tage vorher war da noch unpassierbarer Matsch.

Erfreulicherweise fiel der Startschuss nicht erst abends, sondern schon am Nachmittag, so dass auch Eltern mit kleinen Kindern teilnehmen konnten. Der sich langsam rot färbende Himmel sah aus wie eine riesige Einladungskarte zu diesem kleinen Fest.


Aus einem Zelt hinter der Praxis, in dem man sich mit Bratwurst und Getränken versorgen konnte, klang Musik über den Platz und ein paar bunte Scheinwerfer beleuchteten die Fläche rund um den „Scheiterhaufen“, die sich schnell mit Besuchern füllte.


Die Mehrower haben zum Glück auch dieses Jahr beim Weihnachtsbaumkauf nicht geknausert, sondern sich überwiegend stattliche Nordmann-Tannen in die Wohnzimmer gestellt, so dass das Feuer jetzt ordentlich Nahrung bekam.

Für die Nahrung der Besucher sorgten wie gesagt die Kameraden der Feuerwehr, allen voran Alfred (links), der mit seinen Grillkünsten jeden Profi in den Schatten stellt.



Die Kinder zeigten sich ganz schnell wunschlos glücklich. Hier gab es zu essen und zu trinken, außerdem traf viele Freunde aus dem Kindergarten oder aus der Schule.


Nicht nur das Feuer knisterte an diesem Abend, sondern auch die Stimmung unter den Besuchern. Seit einigen Tagen sind die Mehrower mit unglaublichen Skandalen konfrontiert und jeder hoffte, hier ein paar Neuigkeiten zu erfahren und etwas mehr Klarheit zu gewinnen. Aber die beiden Herren von „Mehrow Leaks“ haben leider den Kontakt zum gemeinen Volk gescheut und sind nicht aus ihren Schützengräben herausgekommen.
Ein gesittetes Gespräch unter Nachbarn hätte mit Sicherheit mehr gebracht, als Webseiten und Blogs mit stilistisch fragwürdiger Werbung für eine an sich durchaus lobenswerte Initiative.

So allein gelassen verfiel mancher ins Philosophieren: „Wenn man bei einer Versteigerung den Meistbietenden 'Schnäppchenjäger' nennt - wie heißt dann der, der vorher ausgestiegen ist, also noch weniger zu zahlen bereit war?“ Andere stellten einfach nur die Frage in den Raum, warum denn jemand, der selbst keinen Immobilienbedarf hat, fest von der Nicht-Bebaubarkeit der strittigen Flächen an der Laake überzeugt ist und vehement für deren Nutzung als Park eintritt, selbst bzw. durch einen neben ihm sitzenden Verwandten munter mitsteigert? Irgendwie macht das keinen Sinn - es sei denn, man sieht wenigstens für die im Paket enthaltene Straße eine Verwertungsmöglichkeit ...

Trotz aller Aufklärungs-Kampagnen blieb hier viel Nebel ...

Bei denen, die an das Gute im Menschen glauben, stellte sich unvermittelt Trauer ein. Hätte der andere Bieter bei der Versteigerung gewonnen, wäre vermutlich das „ökologisch sensible Seegrundstück“ unangetastet geblieben, die Straße den Anliegern geschenkt und vom ersparten Kaufgeld die Fläche zwischen Straße und Friedhof aufgeforstet und in dauerhafte Pflege genommen worden.

Aber glücklicherweise gab es neben den Kindern auch noch ein paar andere Mehrower, die das alles an diesem Abend überhaupt nicht interessierte, die einfach nur ein schönes Fest haben wollten und zum Glück auch ihren Spaß fanden.


Alfred hat sich zum Glück aus allen Diskussionen herausgehalten und sich ganz auf seine Bratwürste konzentriert. Und bei der Vergabe der Würste spielte die Fraktionszugehörigkeit keine Rolle. Es wurde auch nicht erfasst, ob jemand während seiner Amtszeit eine Wurst erworben hat oder später. Das bringt auch nichts. Man vergisst ja sogar leicht, wann da wer aus der Verwandtschaft im Ort ein Grundstück erworben hat.

Bei dem Grundstück, auf dem das Fest statt fand, waren sich alle einig, dass dieses unbedingt in Gemeindebesitz bleiben muss, damit auch die Kinder und Enkel, die dieses mal noch Huckepack oder im Wagen kamen, später dort Feste feiern können. Wenn der Dorfteich saniert wird, soll ja auch diese Fläche mit hergerichtet werden.


Die Gruppe der Noch-Apfelsaft-Trinker hatte am fortgeschrittenen Abend durch die Bank weg nur einen von zwei Wünschen: Entweder Baggerfahrer werden und dann später mit dem Radlader unentwegt Weihnachtsbäume aufschichten, oder bei Papa auf der Schulter reiten und Faxen machen.


Obwohl sich im Laufe des Abends das eine oder andere kleine Pils in eine der anwesenden Kehlen ergossen hat, blieb es an diesem Tag wie eigentlich immer bei solchen Anlässen in Mehrow sehr ruhig, friedlich und gelassen.
Die Mehrzahl der Zugezogenen hat hier schließlich einen Ruhesitz fürs Alter erworben und kein Schlachtfeld für die zweite Lebenshälfte.

Vielleicht klappt es ja irgendwann mal, das sich alle hier im Dorf vertragen, statt sich mit Dreck zu bewerfen.
Man kann spekulieren, dass das ein Gewinn für alle wäre - ein so genannter Spekulationsgewinn.


Den Feuerwehrleuten sei für die Organisation des angenehmen Abends ein herzliches Dankeschön gesagt!