Am 31. Oktober 2011 hat sich die Mehrower Feuerwache wieder in ein Geisterschloss verwandelt und schaurig gekleidete Gestalten kamen aus Nah und Fern herbeigeströmt. Im Saal, der nur mit ein paar Funzeln beleuchtet war, hingen schwarze Tücher vor der Tür und klebten nicht unbedingt niedliche Tierchen an den Wänden. Und auch an Totenköpfen und Gerippen mangelte es nicht.


Die Schlossbewohner, das heißt, die vielen fleißigen Helfer rings um Frau Dr. Beate Unger, sahen auch richtig gruselig aus und stellten furchtbare Aufgaben. So mussten zum Beispiel riesige Spinnen durch den Saal gezogen werden.


Dagegen war das Topfschlagen harmlos, zumal hier nach althergebrachter Art mit einem Löffel auf den Topf geschlagen werden musste und nicht mit einem Knochen auf eine abgetrennte Schädeldecke - was den Veranstaltern durchaus zuzutrauen gewesen wäre. Gespenster aller Art und Größe haben trotzdem ihren Gefallen daran gefunden.



Die Binden, die im Raum herumlagen, stammten von der Entfesselungsnummer einer jungen Mumie. Ganz kleine Kinder wurden durch Schaukeln auf dem Arm in Tiefschlaf versetzt - vielleicht, um sie dann widerstandslos einwickeln zu können.

Wer sich noch schnell auf Papa's Arm retten konnte, blieb vor Spinnenbissen und Mumifizierungen bewahrt und konnte sich von oben herab anschauen, was noch so alles im Saal los war. Neben den Wettkämpfen und Spielen gab natürlich auch wieder eine große Bastelecke, wo man die passende Halloween-Deko für Zuhause basteln konnte.



Selbst die gruseligsten Hexen, die sonst wochentags nur Hänsels und Gretels backen, wurden hier zu ganz artigen Bastlern und verwandelten Kürbisse in Kunstwerke. (Eigentlich müsste es ja „Kürben“ heißen, man sagt ja auch nicht „Globusse“, sondern „Globen“.)
Diese runden Gewächse wurden ausgehöhlt, mit witzigen Schnitzereien versehen und dann mit Efeu bepflanzt, das angeblich im Wald hinterm Hexenhaus gestanden hat.


Ganz pfiffige Kinder haben die Eltern mit dem Basteln der Kürbis-Deko beauftragt und sich derweil zu den Spielen oder einem der Wettkämpfe abgeseilt haben. So hatten alle was davon: Alle Tische waren besetzt, die Eltern haben sich nicht gelangweilt, die Kinder hatten ihren Spaß und manche Oma bekommt jetzt einen Kürbis zu Weihnachten.



Bei so viel Anstrengung wird man natürlich auch schnell hungrig, wofür aber vorgesorgt war. Auf dem Buffet im Flur standen so ziemlich alle kulinarischen Scheußlichkeiten:


Auf dem mit einem lila Leichentuch bedeckten Tisch gab es nicht nur Spinnenbeine und Krötenbauch, sondern auch abgeschnittene Finger, Blutgerinsel und frisch gepresstes Hirn - was halt so Geister, Gespenster und Vampire essen und trinken. Ganz mutige Gourmets haben sich nach dem Essen noch einen Nachtisch gegönnt.


Was Nadin anbot, konnte man nur mit verbundenen Augen essen. Man durfte es aber nicht einfach runter­schlucken, sondern musste sich alles auf der Zunge zergehen lassen, um dann sagen zu können, was dem Gaumen geschmeichelt hat.




Selbst die ganz, ganz kleinen Kinder schienen Gefallen an dem schaurigen Treiben im Saal zu finden, und haben alles genau beobachtet. Wer später mal als Vampir oder Ähnliches Karriere machen will, muss sich schon frühzeitig mit dem späteren Arbeits-Umfeld vertraut machen.


Während im Saal noch an den letzten Kürbis-Kunstwerken gearbeitet wurde, nahmen die Ersten vor der Feuerwehr Aufstellung für den Gespenstermarsch durch das Dorf.



Manche waren mit hübschen Lampions ausgestattet, andere dafür mit großen Lidl- und Aldi-Tüten zur Aufnahme von „Süßem und Saurem“. Und davon gab es reichlich.



Wer in die richtige Richtung lief, ist schon nach wenigen Metern auf dem Grundstück von Moritz' und Alina's Eltern gelandet, wo alles für die Fortsetzung der Halloween-Party vorbereitet war. Neben Unmengen an Süßigkeiten gab es auch für die Eltern, die lieber aus dem Bierglas, als aus einer offenen Wunde trinken, das Passende.



Nun heißt es wieder, ein Jahr von der Schulspeisung oder von mitgebrachten Schulbroten leben, bis dann am 31.10.2012 erneut große Süßigkeiten-Teller hinter den Mehrower Türen darauf warten, abgeholt zu werden.