Am ersten September-Wochenende war es wieder so weit:
In Mehrow öffnete das riesige Festzelt neben der Feuerwache und lud an zwei Abenden zum neuen Programm des Mehrower Varietés ein.


Das Motto der Abende war in diesem Jahr
"Da steckt Musike drin!" -
und dafür, dass die Musik von der Platte oder aus dem Mikro in die Lautsprecher kommt, hat wie in den Vorjahren Patrick gesorgt.

Viele anderer Helfer haben sich derweil darum gekümmert, dass die Besucher zu ihren Karten, zu lecker Essen und zu einer hinreichenden Menge Bier kommen.


Ratlosigkeit, die man aus den Gesichtern dieser Herren herauslesen könnte, gab es weder vor noch hinter oder neben der Bühne: der eine (links) wusste ganz genau, was die Leute gern in ihren Cocktails haben und der andere (rechts) wusste sehr wohl, welche Gags bei den Leuten ankommen.

Und die Parodien, die den größten Teil des Abends aus­machten, waren gut gewählt.


Egal, ob es die Dame war, die bei jedem zweiten Fußtritt auf der Bühne Blitz und Donner auslöst, oder die netten Tänzerinnen - die Besucher fanden es prima.


Das Ganze spielte vor einem tollen, gut zum Thema passenden Bühnenbild, das ein offenbar recht begnadeter Sprayer extra für diese zwei Abende geschaffen hat.


Das Bild hätte auch gut auf eine S-Bahn oder eine kahle Häuserwand gepasst ...

Der Andrang war wie immer groß, schon am ersten Abend (links), aber besonders am zweiten. Während sich am Freitag die Akteure in den Pausen noch auf die Stapel mit Reservebänken stützen konnten, war es am Samstag brechend voll.

Die Jungs und Mädels am Tresen hatten ordentlich zu tun und die Kellnerinnen sind eine ordentliche Strecke gelaufen, um Bier und andere geistreiche Gertränke vom Zapfhahn oder Kühlschrank bis an die Kehlen der Konsumenten zu befördern.

Aber es ist ja niemand (nur) zum Trinken gekommen.
Es ging ja um die Kultur!

Durch das Programm des Abends führte übrigens neben dem Herrn mit den markanten Drittzähnen vom Discounter (Gibt's die auch in Weiss?) und der Viel-Mann-Brille, der früher schon mal als Horst Schlemmer und als stellv. Chefredakteur aus Grevenbroich auffällig geworden ist, eine Dame mit großem Herzen - so groß, dass die Bluse viel Mühe hatte, es im Körper zu halten.

Jetzt mal Hand auf's Herz (egal, wie groß), wo bekommt man heute noch so was geboten!?
Da muss man schon sehr, sehr weit fahren - oder halt nach Mehrow kommen!
Hier gibt es übrigens auch ganz aufregende Männer - und solche, die andere nur aufregen ...

Unter den aufregenden Typen in Mehrow sind das sicher die angenehmsten:


Der in der Mitte ist nach eigenen Angaben (T-Shirt) Jack Daniels - dann sind die beiden anderen sicher Johnnie Walker und Jim Beam.


Die beiden Herren rechts im Bild haben auch diverse Frauenherzen zum Rasen gebracht, aber der Blick mancher männlicher Zuschauer ist dann doch versehentlich zu den eigentlich nur als Statisten gedachten Damen geschwenkt. Die Mädels hatten es aber auch nicht leicht, sich auf knapp bemessenen Kneipentischen zu betten!



Neben böse aussehenden Buben, die jeder künftigen Schwiegermutter einen Schreck einjagen würden, gab es auch ganz brave, hübsche Mädchen zu sehen, die jeden potenziellen Schwiegervater verzücken könnten.
Und die Mädels haben ein richtig gutes Tanzprogramm gezeigt - aber das ist ja nichts Neues ...


Was die braven Mädchen den Zuschauern verwehrt haben, boten hingegen "Gundula Gause" und "Klaus Kleber" mit ihrem "Mehrower Heute-Journal": tiefe Einblicke.
Und zwar tiefe Einblicke in das aktuelle Geschehen im Dorf. Steilvorlagen zu einem solchen Kabarett-Programm gibt es ja derzeit reichlich.
   Wem läuft da eine Laus über die Leber, Herr Kleber?
   Einem aus dem Park-Hause, Frau Gause!

Oder so ähnlich. Am Beifall hat man die Mehrower erkannt.

Die drei Herren, die sonst immer nur mit einem "kleinen grünen Kaktus" auftreten, konnten sich dieses Mal mit einem goldenen Kaktus schmücken: eine reizende Sängerin mit güldenem Kostüm und stachligem Kinn ...
Wen wundert es, wenn da der Kaktus aufs Fensterbrett verbannt wird und schnell in Vergessenheit gerät?



Nun müssen die Kakteen der drei Herren darauf hoffen, dass sie beim Variete-Auftritt im nächsten Jahr wieder Gelegenheit zum Stechen bekommen.

Bei so viel Musik den ganzen Abend über können einem schon Vinyl-Ohren wachsen. Aber das Publikum hatte noch lange nicht genug und nahm mit einer zünftigen Polonaise das Ruder in die Hand. (Böse Zungen behaupten, die Leute waren auf der Suche nach den richtigen Tönen, die dem Sänger auf der Bühne abhanden gekommen sind.)


Wenn es im Festzelt dunkel wird und UV-Licht nur noch Teile der Dekoration und Kostümierung erkennen lässt, dann wissen Eingeweihte, dass zwar das Programm zu Ende geht, nun aber das Beste des ganzen Abends kommt.


Seit dem riesigen Beifall, den es vor einiger Zeit für einen grandiosen irischen Stepp-Tanz am Schluss des Abends gab, darf so was in keiner Vorstellung mehr fehlen. Marie (links auf ihrem Intendaten-Schemel mitten im Publikum) lässt sich da auch immer wieder was Neues einfallen - und auch in diesem Jahr war das Publikum zu Recht begeistert.



Die Forderung nach Zugaben wollte nicht enden, aber irgendwann musste ja mal Schluss sein, denn solche Tänze fordern doch Einiges an Kräften. Das Publikum hatte schließlich ein Einsehen und hat die Truppe unter viel Applaus ziehen lassen.


Aber noch war nichts mit Nach-Hause-Gehen. Erst musste noch für's Abschiedsfoto Aufstellung genommen werden und dann gab es die Polonaise durch das Festzelt.


Winne (oben rechts), der Varieté-Chef und Strippenzieher dieser Veranstaltungen, hat sich nur kurz auf der Bühne gezeigt und ist dann wieder auf seinem Regie-Stand ver­schwunden, denn der Abend war ja noch lange nicht vorbei.


Nun war aber für die vielen Akteure endlich Zeit, auch dem eigenen Körper was Gutes zukommen zu lassen, z. B. die leckere Pilzpfanne oder ein Glas "Pilssuppe".



Dass wie schon im vorigen Jahr statt finsterer, riechenden DIXI-Klo's ein sauberer Toilettenwagen vor dem Zelt stand, ist bei den Besuchern gut angekommen. Und auch Sandra (rechts) mit ihrem Eismobil hat begeisterte Kundschaft gefunden - nicht nur bei den Varieté-Besuchern, sondern auch bei den Kids auf ihren abendlichen Streifzügen.