Schon einige Tage vor Ostern (2010) deutete ein stetig wachsender Holzhaufen vor der Feuerwehr darauf hin, dass es nach langer Pause wieder mal ein Osterfeuer im Dorf geben wird. Wie groß die Vorfreude darauf war, hat sich an folgendem Beispiel gezeigt: Da die Werbung etwas schleppend verlief, hat ein Mitbürger, der bisher gar nicht als Freund von Osterfeuern bekannt war, fleißig Bilder vom wachsenden Holzhaufen gemacht und als Einladung an so ziemlich alle denkbaren Behörden geschickt.

Tolles Marketing und mal eine neue Idee! Das war aber nicht nötig, denn im Dorf fanden sich genug, die gern die Gelegenheit wahrgenommen haben, sich zu einem gemütlichen Plausch am Feuer zu treffen.
Da die Kinder bei solchen Festen oft den Kürzeren ziehen, weil sie nach Hause und ins Bett müssen, wenn es gemütlich wird, haben sich ein paar Frauen um Manuela Spiering und Frau Dr. Unger etwas besonderes für die Kinder einfallen lassen.

Zwei Stunden bevor das Feuer entzündet werden sollte, trafen sich die Kinder in der Feuerwache, um gemeinsam ein paar kleine Ostergeschenke zu basteln und letzte Vorbereitungen für den Abend am Feuer zu treffen.


Manche Kinder haben mit höchster Konzentration an ihren kleinen Kunstwerken gewerkelt und sich gern von den Frauen ein paar Tricks zeigen lassen, andere haben es einfach genossen, mit Gleichaltrigen herumzutollen.
So ähnlich geht es bei der "Mehrower Kinderrunde" zu, die alle vier Wochen an gleicher Stelle stattfindet.


Und während manche Kinder schon ganz stolz ihren hübschen, selbst gebastelten Osterschmuck vorführten, waren andere noch dabei, den Knüppelteig vorzubereiten, der am Abend auf Stöcken ins Feuer gehalten werden sollte.

Unter Anleitung von Frau Dr. Unger gelangten die Zutaten in eine große Schüssel und der Rest war dann bloß noch eine Frage der Ausdauer beim Teig-Kneten.


Als der Uhrzeiger auf 19 Uhr vorrückte, richtete sich das Interesse aller auf den Platz vor der Feuerwache. Für Musik war wie immer bestens gesorgt und für den Fall der Fälle stand eines unserer betagten Feuerwehrautos bereit.


Da, wo vor wenigen Wochen noch die Eisbahn war, standen nun Feuerschalen, in denen die Kinder und Erwachsenen sich selbst ihr Brot "backen" konnten: Ein an der Spitze mit Alufolie umwickelter Stock wurde mit den "Knüppelteig" umhüllt, den die Kinder zuvor selbst hergestellt hatten. Der Stock wurde dann ins Feuer gehalten, bis der Teig schön braun und knusprig war, was einige Ausdauer und Geschicklichkeit erforderte.


Einige haben es geschafft, auf diese Weise zu etwas Essbarem zu kommen, andere haben die einfachere Variante gewählt und sich eine Bratwurst vom Grill geholt.


Der über Tage angesammelte "Scheiterhaufen" war im Laufe des Tages noch einmal auseinander genommen und geteilt worden, um zu vermeiden, dass zwischenzeitlich eingenistete Tiere Schaden nehmen. Und während die Feuerwehrmänner noch dabei waren, das Osterfeuer in Gang zu setzen, wurde schon der Knüppelteig knapp.


Leider war das Holz an den Vortagen durch Regen noch mal nass geworden, weshalb das Anzünden nicht ohne Qualm abging.
Aber als der Haufen richtig in Betrieb war, hat er stattdessen ordentlich Wärme von sich gegeben.

Wenn man sich immer mal gedreht hat, um alle Körperteile gleichmäßig zu erwärmen, konnte man es ganz gut eine Weile am Feuer aushalten. Und davon haben viele Gebrauch gemacht und den Platz bis in den späten Abend bevölkert. Manche hatten sich den ganzen Winter nicht gesehen und nun viel zu erzählen. Und andere hatten was zu feiern, wie Thomas und Sylvia Kühnel, denn Sylvia hat gerade ihr Studium angeschlossen und die Approbation als Tierärztin erhalten. Herzlichen Glückwunsch!

Allen, die den für Jung und Alt erlebnisreichen Abend vorbereitet und begleitet haben, sei ein herzliches Dankeschön gesagt.
Das Osterfeuer kann man ruhig wieder zur Tradition werden lassen. Das Problem mit der Werbung dafür ist ja jetzt gelöst. Sicher findet sich auch im nächsten Jahr wieder jemand, der die frohe Kunde vom anstehenden Osterfeuer in alle umliegenden Amtsstuben trägt.