Seit einigen Jahren ist es üblich, dass im Gemeindezentrum eine Halloween-Party für die Kinder steigt und dazu alles recht gruselig dekoriert wird. In diesem Jahr war sogar von draußen zu erkennen, dass im Gebäude Spuk und Gruselei angesagt ist. Die Fenster waren gegen neugierige Blicke abgedichtet und ins "Geisterschloss" kam nur, wer einigermaßen gespenstig aussah. Darüber hat unter anderem eine Hunde-Mumie gewacht, die auch das Umfeld inspizierte, aber nur selten einen Gruselgast gewürgt hat. |
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Zu Halloween gehören auch die passenden Kostüme - ohne Maskerade geht hier gar nichts! Und so fanden sich unter den Gruselgestalten jede Menge Gespenster, Gerippe, Vampire usw.
Sicher waren auch reichlich Geister unter den Besuchern, aber die kann man ja nicht sehen ...
Durch den zunehmenden Ferntourismus hat sich auch die Anzahl der Mumien bei solchen Branchentreffen schlagartig erhöht. Früher waren die hier eher selten und nur in Ägypten zwischen den Pyramiden in größeren Populationen anzutreffen. |
Ganz ohne Glücks- und Geschicklichkeitstest ging aber auch diesmal nichts. |
Während Hexe Spinnebein und ein schwarzes Engelchen vergiftete Gummibärchen verlosten, hat eine Mumie, die als Pyramidenbewohnerin schon in früher Kindheit großartige Baumeister kennengelernt hat, sinnvollerweise die Endabnahme der beim Geschicklichkeitstest zu errichtenden Bauwerke übernommen. |
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Aber eigentlich sah es auch gar nicht danach aus, als ob irgendeine der Gruselgestalten vorzeitig das Schloß verlassen wollte - mal abgesehen von ein paar pfiffigen Mädchen, die vor dem Ansturm der Konkurrenz ihre "Süßes - sonst gibt's Saures"-Tour von Haustür zu Haustür machen wollten. Und die haben eine Menge verpasst! |
Ein junger Mann im grün-schwarzen Kostüm, das ihm offenbar Flugfähigkeit verleihen sollte, hat anschaulich demonstriert, was herauskommt, wenn man Batman und Arthur den Engel kreuzt. Und ein bisschen was von Biene Maja hatte das Kostüm auch. |
Das schwarze Engelchen, das Mädchen, das beim Wattebausch-Pusten die eigene Oma besiegt hat, und die Hunde-Mumie haben das alles interessiert beobachtet.
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Der Mann hielt etwas in der Hand, was nicht gleich zu erkennen war. War es ein Computer, ein Gameboy oder doch ein Handy? Angeblich sollte es doch was Spannendes sein. Aber nichts davon war richtig und trotzdem war das, was der Mann die ganze Zeit unter seinem Arm getragen hat, unglaublich spannend: ein Buch! |
Und dann sind der Mann, das Buch und die Kinder in einer schummrigen Ecke des Geisterschlosses verschwunden und durch die Ritzen der Tür konnte man hören und durch das Schlüsselloch mit ansehen, wie das Gruseligste vom Gruseligsten aus dem Buch und durch den Mund des Vorlesers an die gespitzten Ohren der Zuhörer gelangte und von dort aus den direkten Weg zu den Haarwurzeln nahm, um die Haare in senkrechte Position zu bringen.
Wenn vor den Kindern nicht noch die Aufgabe gestanden hätte, mit möglichst wenigen Worten und unter Vermeidung von Gedichten und Liedern möglichst viele Einkaufsbeutel von Süßigkeiten zu erbetteln, würden sie bestimmt jetzt noch in der Leseecke hocken und Gruselgeschichten hören. Aber bis zum nächsten Halloween sind es ja jetzt nicht mal mehr 12 Monate. Hexe Spinnebein wartet schon! |