Vor einiger Zeit ist unsere Freiwillige Feuerwehr damit beauftragt worden, sich im Kreis der Feuerwehren unserer Gemeinde auf die Höhenrettung zu spezialisieren.

Entsprechende Gerätschaften wie Seile, Gurte, Karabinerhaken usw. wurden angeschafft und die ersten Kameraden darin ausgebildet, in Gefahr geratene oder verletzte Menschen von Dächern oder durch Fenster, aber auch aus Gruben und Schächten zu retten.

Nach einer längeren Ausbildungspause, bedingt durch den Umbau unserer Feuerwehr und die derweilige Abmeldung, war jetzt der nächste Schwung mit der Ausbildung dran.
Die jungen Kameraden, von denen einige erst bei der letzten Hauptversammlung im Januar zum Feuerwehrmann befördert wurden, haben am Sonnabend, den 17. Februar 2007 den ersten Teil dieser Ausbildung absolviert: Andreas, David, Oliver, Denny, Jan, Kay, Sascha und Tobias.

Als Ausbilder wurde dafür Hauptlöschmeister David Rüster von der Freiwilligen Feuerwehr Bernau gewonnen.
Für den ist Mehrow kein Neuland, denn er stammt von hier, ist in der hiesigen Jugendfeuerwehr groß geworden und hat diese dann selbst einige Jahre geleitet, bis er weggezogen ist und in der Bernauer Feuerwehr seinen Dienst aufgenommen hat.

Dort hat er sich das Wissen über Höhenrettung angeeignet, das jetzt den jungen Kerlen beigebracht werden sollte: die Unterschiede von statischer und dynamischer Sicherung, Methoden der Eigensicherung, alle möglichen Knoten usw.

Am Vormittag gab es erstmal Theorie und Zeichenunterricht.


Dann ging es hinaus, um die Knoten und Seilkonstruktionen, die in der Theorie behandelt wurden, selbst auszuprobieren. Den Laien hat dabei Manches an das Maschenaufnehmen beim Stricken erinnert, aber durch Davids Erklärungen hat alles seinen Sinn bekommen: Irgendwo feste Punkte suchen und diese durch eine Seilkonstruktion so verlängern, dass man einen festen Punkt zur eigenen Sicherung und zur Sicherung des zu rettenden hat.

Danach stand die Kleiderprobe an, die mitunter die Hilfe der Kameraden erforderte, da die Ganzkörper-Strapse gar nicht so einfach anzulegen waren. Sascha sah nach gemeinschaftlich vollbrachter Tat aus wie Luis Trenker vor dem Erklimmen der Eiger-Nordwand.


Dann war aber erstmal Zeit für eine wohlverdiente Pause mit Bockwurst und Cola im sonnendurchfluteten Feuerwehranbau. So hätte man eigentlich den Tag ausklingen lassen können, aber danach ging es dann erst richtig zur Sache.

Nun war zunächst wieder Ankleiden angesagt: Jacke, Gürtel, Strapse usw.
Was da wie eine Gruppe pickender Hühner mit Hahn in der Mitte aussieht, ist übrigens einer der Trupps, der sich erstmal beim Schleifenbinden an den Schühchen versuchte...

Kay, der als Erster die schwindelnde Höhe des Feuerwehrdachs erreichte, wurde prompt von den nachfolgenden Kameraden niedergestreckt, da ein Verletzter zum Abseilen benötigt wurde.
Gut verschnürt wurde er beiseite gelegt, bis alle ein schönes Plätzchen auf dem Dach gefunden hatten.




Inzwischen eigentlich schon wieder aus dem Koma erwacht und selbst aus der nicht ganz stabilen Seitenlage befreit, wurde der Corpus Delicti dann halbwegs fachmännisch abgeseilt. Sascha hat derweil herausgefunden, warum unsere Feuerwehr eine Sirene auf dem Dach hat, obwohl alle Kameraden mit Piepern ausgerüstet sind: Einerseits, weil man da oben was zum Festmachen des Seiles braucht und andererseits, weil sie dem Seilwächter so schön Schatten spendet.

Die zweite Truppe hat aber in der Zwischenzeit nicht faul rumgesessen, sondern Sicherungsmethoden beim Hoch- und Runterklettern von Leitern geprobt.

Und Denny hat die Aufgabe übernommen, mit einem Seil um den Bauch das Feuerwehrauto vor dem Wegrollen zu sichern ....


Steven hat vom hohen
(Stahl-) Ross aus Alles genau beobachtet, auch mit welchen Tricks man jemand aus einem Gully holt, der gar nicht offen steht.
Aber das ist schon wieder eine Wissenschaft für sich, weshalb dem wirklich Reingefallenen zu wünschen ist, dass er recht lange die Luft anhalten kann.

Auch wenn es den Jungs gelungen ist, ihren Spaß an der Sache zu finden und mit manchem Geck aufzuwarten, so darf doch nicht übersehen werden, dass die Übung ein ziemlich hartes Brot war: erst ein paar Stunden auf der Schulbank sitzen, dann endlos Knoten üben und letztlich jeden Handgriff so machen, wie der Ausbilder ihn vorgegeben hat. Und das alles an einem Sonnabend mit Sonnenschein und blauem Himmel, wo einem bestimmt auch eine andere Unternehmung eingefallen wäre.

Wir wollen den Kameraden an dieser Stelle Lob und Anerkennung dafür zukommen lassen, dass sie sich in ihrer Freizeit so engagieren - letztlich, um im Notfall anderen sachgerecht helfen zu können.

David Rüster hat ein großes Lob dafür verdient, dass auch er sich Zeit genommen, mit viel Geduld sein Wissen rübergebracht und die Jungs stets aufs Neue motiviert hat.