Das diesjährige Dorffest stand unter dem Motto
„70 Jahre Feuerwehr Mehrow“,
denn unsere Freiwillige Feuerwehr feierte ein Jubiläum.
Am Sonnabend, den 21. August fanden vormittags ein glanzvolles Korso der Feuerwehren unserer Groß-Gemeinde und der offizielle Teil der Veranstaltung statt. Nach dem Mittag ging es dann aber richtig zur Sache. Zunächst waren unsere Senioren an der Reihe, die sich nach und nach zur gemeinsamen Kaffeetafel im großen Festzelt eintrafen. Zur musikalischen Umrahmung der Veranstaltung war „Feuerwehrmann“ Fritze aus Köpenick (Bild rechts) mit seiner Drehorgel angetreten.
Arno Lüdke, unser unverwüstlicher Bürgermeister, lebte förmlich auf, als er mit „Fritze“ einen alten Landsmann begrüßen konnte. Er kommt ja schließlich selbst auch aus Köpenick, der ach so fernen Heimat.
Fritze hatte nicht nur seine Drehorgel dabei, sondern im Rucksack auch jede Menge schwergewichtiger „Tonbänder“: löchrige Papierrollen, durch welche die Luft zu den (oftmals richtigen) Pfeifen strömt, so daß nur noch kräftige Stimmbänder für ein echtes Karaoke erforderlich sind. Da manche der vorgetragenen Lieder, wie das vom „Schianti“-Wein durchaus Ähnlichkeit mit dem Original hatten, kam Fritze gut an und hat er unserem Senioren ordentlich eingeheizt.
Arno hat sich zum Glück davon abhalten lassen, seinen Landsmann als zweite Stimme zu begleiten - nebenstehende Pose war nur für die Kamera gestellt.
Da Lilly Ellsel, die schon seit vielen Jahren mit großem Engagement die Senioren der Gemeinde betreut, ziemlich krank ist, hat Frau Dr. Unger (rechts im Bild) lobenswerter Weise dieses Amt übernommen und zusammen mit Frau Huth, Frau Prötzsch und Frau Boese diesen Seniorennachmittag vorbereitet.
Auch Frau Boeses Tochter (links im Bild), die eigentlich nur zu Besuch war, hat fleißig angepackt und mit dafür gesorgt, daß es unseren Senioren an nichts fehlte.
Allen Helfern, auch den Ungenannten, die für offenbar sehr köstlichen Kaffee und Kuchen und eine angenehme Atmosphäre gesorgt haben, sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön gesagt.
Derweil sich Oma und Opa bei Fritze, Kaffee und Kuchen vergnügten, Papa schon mal den besten Stehtisch in der Nähe des Bierwagens auskundschaftete und Mam nicht am Eis- oder Broiler-Wagen vorbei kam, konnten sich die Jüngsten unter anderem auf einem prächtigen Karussell vergnügen.
So verging die Zeit rechts schnell, bis dann um 17 Uhr das absolute Highlight anstand: Ein außergewöhnliches Fußballturnier, bei dem die Manschaften (je ein Torwart und zwei Feldspieler) in einem Wonzimmer-großen Käfig gegeneinander antraten.
Geschmückt mit einer MITROPA-Duschhaube, wie es sie sonst nur bei Hape Kerkeling gibt, einer Brille ohne jegliche Durchsicht, wie sie ansonsten nur von Politikern getragen wird, und umgeben von einem riesigen Schwimmring, der mit beiden Händen gahalten werden mußte, traten die Spieler gegeneinander an.
Eigentlich sollte pro Mannschaft einer von außen die Blindlinge akustisch dirigieren, aber die Kommandos „nach links“, „ein Stück zurück“, „Schießen!“ usw. kamen von allen Seiten gleichzeitig so lautstark, daß man es auf dem Spielfeld nicht gemerkt hätte, wenn die noch Spalier stehenden Feuerwehren ihre Martinshörner eingeschaltet hätten.
Und natürlich fehlte es wie beim richtigen Fußball nicht an Kommentatoren, wobei die keiner hören wollte, weil das Ganze einfach eine Mords-Gaudi war, bei der es völlig egal war, wer letztendlich mehr Tore geschossen hat.
Unter den gegebenn Voraussetzungen haben eh Erdrotation, Sonnenwind und der nahende Herbst mehr Bälle ins Tor gelenkt, als gezielte Fußtritte.
Während es beim ersten Kampf zwischen zwei Jugendmannschaften noch ziemlich gesittet zuging, ging es im zweiten Kampf schon richtig zur Sache. Eine Mehrower Frauenmannschaft trat gegen eine gemischte Jungendmannschaft an, die dabei ziemlich ins Schwitzen kam.
Mit aller Wucht stürzten sich die Teams aufeinnader, daß die Schweißtropfen nur so durch die Gegend stoben. Auf einen Ballkontakt kamen da bestimmt zehn Körperkontakte, die aber Dank der Schwimmringe sämtlichst frakturlos vonstatten gingen.
Wer dort so erbittert gekämpft hat, war wegen der perfekten Tarnung absolut nicht zu erkennen. Verwundert hat uns nur, daß von nebenstehendem Bild einige Poster für die hiesige Arztpraxis bestellt wurden ...
Aber der Kampf der Titaninnen sollte nur ein zartes Tätscheln sein gegen das, was uns dann erwartete: Der Einzug der Gladiatoren! Kampfbereite Herren mittleren Alters, teils mit Rüstung und sämtlichst mit einem zweiten Schwimmring unter dem Hemd oder T-Shirt. Ob solchen Anblicks erstarrte die gegnerische Mannschaft und die Zuschauer hielten den Atem an. Ob hier einer der zarten Gegner lebend den Käfig verlassen wird ?
Die Kampfmaschinen Werner, Klaus und Alfred (oben von links nach rechts) waren angetreten, um dem Gegner das Fürchten zu lehren. Aber wer wollte mit solchen Heroen dern Kampf aufnehmen? Natürlich Niemand.
Und so hat man wie früher, als zu den Gladiatorenkämpfen Sklaven in den Ring geschickt wurden, eigens für diesen Kampf nichts ahnende Verwandtschaft aus dem Süden heran gefahren und zu den Bestien in den Ring geschickt.
Der „Schwager“ (bis zum Schluß wußte kaum jemand, wessen Schwager gemeint war) und seine Mitstreiter hatten keine Chance und alle als rettender Strohhalm dargebotenen verbalen Hilfestellungen scheiterten an der Sprachbarriere zwischen Preußen und Sachsen.
Abgesehen davon, daß unsere Titanen wirklich Kampfgeist bewiesen haben, glich ihr Auftritt in allen Punkten einem Europameisterschaftsspiel unserer Nationalmannschaft: Mal stand die Abwehr tadellos, nur leider nicht vor dem Tor, und mal stürzte man sich auf den vermeintlichen Gegner und traf doch nur den Mannschaftskameraden am Schienbein.
In der Halbzeit wurde (während Alfred noch auf der Suche nach dem Ball war) kurz durchgezählt und da der Gegner sich noch vollzählig zeigte und erstaunlicherweise noch letzte Lebenszeichen von sich gab, ging es sofort weiter - obwohl Alfred den (längst in der Hand des Schiedsrichters befindlichen) Ball noch nicht gefunden hatte.
Die Zuschauer zogen sich auf die oberen Ränge zurück um bei dem Gemetzel keinen Schaden zu nehmen.
Nun wissen wir, warum damals die Hussiten nach Bernau und nicht nach Mehrow gezogen sind!
Im vierten und letzten Kampf war dann schon bei allen Beteiligten ziemlich die Luft 'raus: Einigen Männern (links: Ingo aus Eiche, rechts: 'Radi') hing alles schlaff herunter und andere (unten: Thomas aus Mehrow) gingen unvermittelt zu Boden.
Ein paar weitere Bilder, die nicht mehr auf diese Seite gepaßt haben, wird es alsbald in einer kleinen Bildergalerie zu sehen geben. Wie fast überall kann man dort mit der Maus auf die Bilder klicken, um sie zu vergrößern - zum Beispiel, um Ungeziefer aus dem Haus zu vertreiben, oder um einen nahen Verwandten zu erschrecken.
Aber, liebe Kids, bitte paßt auf, daß Opa auch wirklich den Stecker vom Herzschrittmacher in der Steckdose hat, wenn ihr ihm solche Bilder zeigt!
Und hier sind noch ein paar weitere Bilder ...